Die Grünen orten eine "krasse Untätigkeit" der Bundesregierung bezüglich des Ausbaus des umstrittenen slowakischen Atomkraftwerks Mochovce. Im Vorfeld der Anhörungen in Bratislava (Preßburg) und Wien verlangte Bundessprecherin Eva Glawischnig in einer Pressekonferenz ein verstärktes Eintreten gegen das Projekt, Umweltsprecherin Christiane Brunner einen "Aufschrei aus der österreichischen Bundesregierung".
Die in Mochovce geplanten zwei Reaktoren entsprächen einem völlig veralteten Typ, so Brunner: "Man könnte es mit dem Reaktor in Tschernobyl vergleichen. Was das für Auswirkungen hat, kann man sich vorstellen." Sie lobte die von der Stadt Wien gebotenen Möglichkeit, Einwendungen einzubringen, dies müsse es österreichweit geben. Die Grünen wollen den Bürgern nun selbst bei der Beteiligung an der Umweltverträglichkeitsprüfung helfen.
Glawischnig forderte seitens der Regierung "Lobbying gegen diese zwei Kraftwerksblöcke", bisher gebe es aber keine einzige Stellungnahme. Einzig eine "ex-grüne, jetzt rote Stadträtin" sei tätig geworden, lobte Glawischnig Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima (S), ihre Freundin aus gemeinsamen Global-2000-Tagen.
Die Bundessprecherin schlug auch einen Bogen zum zur Novellierung anstehenden Ökostromgesetz. "Wer gegen Ökostrom ist, gegen den Ausbau, der ist für Atomstrom. So einfach ist die Rechnung", meinte sie.