Gegenwind für Branchenprimus

Nike schwächelt im Wettlauf mit Adidas

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Niedrigstes Umsatzwachstum seit fast sieben Jahren - Quartalsgewinn eingebrochen.

Dem Sportarktikelriesen Nike geht im Wettlauf mit Adidas allmählich die Luft aus. Vor allem schwache Geschäfte auf dem US-amerikanischen Heimatmarkt bremsten den Branchenprimus im abgelaufenen Quartal aus. Der Umsatz trat mit 9,07 Mrd. Dollar (7,7 Mrd. Euro) fast auf der Stelle, der Gewinn brach um fast ein Viertel auf 950 Mio. Dollar ein, wie der weltgrößte Turnschuh-Hersteller mitteilte. Nike setzt darauf, die schwache Nachfrage auf dem wichtigen Nordamerika-Markt mit Lieferungen ins Ausland ausgleichen zu können. Am Ziel für das Gesamtjahr, im mittleren einstelligen Bereich zu wachsen, halten die US-Amerikaner deshalb weiter fest. Adidas hatte Nike zuletzt Marktanteile mit einem Umsatzwachstum von 20 Prozent abgejagt.

Mehrere Baustellen

Nikes minimales Umsatzplus lag zwar weitgehend im Rahmen der Erwartungen der Analysten, war aber das Schwächste seit fast sieben Jahren. Dabei kämpft der US-Sportbekleidungshersteller gleich an mehreren Fronten. Nike-Schuhe blieben immer häufiger in den Regalen stehen, deshalb kappten die Einzelhändler die Preise. Weil immer mehr Käufer zudem im Internet ordern, gingen einige Sportartikel-Ketten wie etwa Sports Authority und Sports Chalet ganz in die Knie, so dass Verkaufsstandorte wegfielen. Zugleich schwächte sich in den USA der Trend ab, zu jeder Gelegenheit Sportschuhe zu tragen.

In China läuft´s

Rund lief es für den Branchenprimus dagegen in China, wo der Umsatz um 9 Prozent zulegte. In der Region Europa, Nahost und Afrika lag das Plus im Ende August abgelaufenen Quartal bei 4 Prozent. Allerdings habe Adidas auch auf allen Auslandsmärkten beim Wachstum die Nase vorn, geben etwa die Analysten der Baader Bank zu bedenken. Adidas macht zur Zeit allerdings ein Bestechungsskandal im US-amerikanischen Basketball zu schaffen.

Nike hatte sich bereits im Juni eine Kur verschrieben, um wieder an Schlagkraft zu gewinnen. Rund zwei Prozent der Belegschaft - das sind rund 1.400 Mitarbeiter - müssen gehen. Zudem soll künftig die Zahl der Schuhmodelle sinken und schneller produziert werden. Im nachbörslichen Handel gaben Nike-Aktien am Dienstag (Ortszeit) 3,7 Prozent nach.

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