Die Apparatebau-Schweißtechnik GmbH mit Sitz in Kapfenberg musste Insolvenz anmelden. Betroffen sind 49 Dienstnehmer und 130 Gläubiger. Die Überschuldung soll sich auf rund 2 Mio. Euro belaufen. Da aber ausreichend Aufträge vorliegen, versucht man seitens der Unternehmensführung die Firma über einen Zwangsausgleich weiterzuführen.
Das Unternehmen wurde 1987 gegründet, hergestellt werden Produkte wie Tanks, Rührwerkskessel, Wärmetauscher und andere individuelle Schweißkonstruktionen. Die Firma ist in einem Nischenbereich tätig, der ein starkes Wachstum aufweist. Infolge der Wirtschaftskrise wurden aber zahlreiche Aufträge zurückgestellt bzw. überhaupt storniert.
In der Bilanz 2007 wurde bei einem Umsatz von rund 7,2 Mio. Euro noch ein positives Jahresergebnis ausgewiesen. 2008 brach der Umsatz massiv ein, heuer wurden bisher lediglich rund 900.000 Euro umgesetzt. Auftragsrückstellungen von Kunden aufgrund der Krise führten zu hohen Lagerkosten, so die Kreditschützer, dazu kamen Fehlkalkulationen und eine ausgedünnte Eigenkapitaldecke.
Zusammen mit einhergehenden Liquiditätsproblemen habe die Hausbank die Kreditlinien fällig gestellt. Von den 7,4 Mio. Euro an Verbindlichkeiten entfallen rund 5,5 Mio. Euro auf die Hausbank - dem Vernehmen nach die RLB Steiermark, auf Lieferanten rund eine Mio. Euro. Die Aktiva werden mit rund 5,4 Mio. Euro angegeben.
Mittlerweile lägen wieder ausreichend Aufträge mit einem Volumen von rund 1,5 Mio. Euro vor. Zwecks Zwangsausgleich würden nun einerseits Verhandlungen mit 2 Investoren geführt, andererseits Restrukturierungsmaßnahmen ausgearbeitet.
Unter anderem soll die Gesellschafterstruktur bereinigt und das Stammkapital erhöht werden. Dieses beträgt laut KSV 1870 61.780 Euro und wurde von 4 Gesellschaftern übernommen und zur Gänze einbezahlt. An der Firma sind 4 unechte stille Gesellschafter beteiligt, diese Beteiligung geht auf eine Vereinbarung aus 1994 zurück.