Ö: Bei Sozial-Ausgaben über EU-Schnitt

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Neuer OECD-Bericht: Österreich gibt überdurchschnittlich viel für Sozialleistungen aus.

Demnach entfallen 41,7 % der Gesamtausgaben auf den Posten "Sozialschutz" - gegenüber 34,2 % im OECD-Vergleich und 37,7 % im EU-Vergleich. Österreich ist zudem unter jenen Ländern zu finden, die besonders stark auf Transferleistungen setzen.

Die 41,7 % für Soziales sind mit Abstand der größte Posten im Ausgabenranking des österreichischen Staates, gefolgt von 14,6 % für Gesundheit, 13,7 % für allgemeine öffentliche Dienstleistungen und 11,9 % für Bildung, wird vorgerechnet.

Wirtschaftsangelegenheiten schlagen mit 9,4 % zu Buche, Verteidigung mit 3 % und Erholung, Kulturelles und Religion mit 2 %. Mit 1,8 % der Gesamtausgaben für Verteidigung liegt Österreich sowohl unter dem OECD-Schnitt (3,4 %) als auch dem EU-Schnitt (drei %). 1,2 % der Ausgaben gehen an Wohnraum und Gemeinschaftseinrichtungen, 0,7 % werden für Umweltagenden aufgewendet.

Die OECD hat auch die Ausgabenverteilung für die einzelnen Verwaltungsebenen angesehen. Demnach machen beim Bund die Sozialkosten 36,4 % der Gesamtausgaben aus, bei den Ländern 18,9 % und auf Gemeindeebene immerhin 20,2 %.

Schweden auf Platz eins

Auch bemessen nach den Sozialausgaben in Prozent des BIP liegt Österreich mit 20,6 % auf Platz fünf und damit im Spitzenfeld. Schweden wendet laut Studie mit 22,7 % den größten Anteil auf, gefolgt von Frankreich mit 22,3 %, Dänemark mit 21,8 % und und Deutschland mit 21,2 %.

Zudem hat die OECD eine Gegenüberstellung vorgenommen, in welchem Verhältnis bei den staatlichen Ausgaben Transferleistungen zu Sachleistungen stehen. Unter ersterem Begriff fasst die Organisation klassische Transferleistungen, aber auch etwa Pensionen und Arbeitslosengeld (also Versicherungsleistungen) sowie Entwicklungshilfe zusammen.

Unter Sachleistungen versteht die OECD nichtmonetäre Maßnahmen wie Gutscheine, bezieht hier aber auch Gesundheits- und Bildungsleistungen ein. Dieser Aufstellung zufolge sind in Österreich über 40 % der Gesamtausgaben Transferleistungen, womit es gemeinsam mit Deutschland, Griechenland und Italien im Spitzenfeld liegt. In Relation zum BIP beträgt der Anteil der Transferleistungen in Österreich, Italien und Deutschland über 20 %.

Der OECD-Bericht "Government at a Glance" ist erstmals erschienen und soll künftig alle 2 Jahre einen Vergleich darüber, wie die Regierungen der Mitgliedsstaaten organisiert sind, über finanzielle Strukturen und Verwaltungsstrategien liefern. Ziel sei es, Reformansätze deutlich zu machen, so die OECD.

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