Q-Cells-Chef: Solarbranche erholt sich bald

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Der Chef des größten deutschen Solarzellenherstellers Q-Cells, Anton Milner, rechnet noch in diesem Halbjahr mit einer Erholung des unter starkem Preisverfall leidenden Marktes. "Das scheint mir realistisch zu sein. Denn Investoren, die sich die gegenwärtige Einspeisevergütung von 43 Cent in Deutschland für die Laufzeit ihrer Anlagen sichern wollen, müssen jetzt bestellen", sagte Milner in einem Interview mit der "Wirtschaftswoche".

"Noch länger auf sinkende Preise zu spekulieren, geht nicht. So rentabel wie heute war die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage noch nie", meinte er. Das Geschäft von Q-Cells will Milner stärker internationalisieren als bisher: "Wir werden Produktion in den USA und Asien haben und überall auf der Welt unsere Vertriebsaktivität ausbauen. Ein wichtiger Baustein ist unsere Fabrik in Malaysia, die derzeit im Testbetrieb läuft, aber dieses Jahr noch voll hochgefahren wird. Die Produktion dort bringt uns deutliche Kostenvorteile." Den Standort Deutschland sieht Milner vorerst jedoch nicht in Gefahr: "Hier haben wir unsere technologische Basis und die Nähe zu Anlagenbauern und Zulieferern. Das ist ein Netzwerk, das es in dieser Form kein zweites Mal auf der Welt gibt."

Q-Cells mit Sitz in Thalheim bei Bitterfeld-Wolfen hat rund 2500 Mitarbeiter, die momentan teils kurzarbeiten. Angesichts der internationalen Wirtschaftskrise hatte das Unternehmen in diesem Jahr dreimal seine Umsatzprognose nach unten korrigiert. Die nun anvisierten Erlöse von 1,3 bis 1,6 Mrd. Euro liegen aber immer noch über denen im Vorjahr (1,25 Mrd. Euro).

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