Tausende Ausfälle

Ryanair streicht weitere Flüge bis März

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Irische Airline setzt weniger Flugzeuge ein und bietet nicht mehr für Alitalia.

Hunderttausende Kunden der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair müssen in den kommenden Monaten mit weiteren Flugstreichungen rechnen. Im Winterflugplan von November bis März solle die Zahl der eingesetzten Flugzeuge um 25 reduziert werden, teilte Ryanair mit. Davon betroffen seien bis zu 400.000 Passagiere.

Die Reduzierung der insgesamt 400 Flugzeuge umfassenden Ryanair-Flotte hat demnach Auswirkungen auf insgesamt 34 Strecken, darunter auch Verbindungen von Hamburg nach Oslo, Venedig oder Thessaloniki, oder von London nach Belfast. Ryanair betonte, "99 Prozent unserer 129 Millionen Kunden" würden durch die Pläne nicht beeinträchtigt. Den betroffenen Passagieren werde eine Umbuchung oder alternativ eine Rückerstattung angeboten, außerdem ein Gutscheine in Höhe von 40 Euro für Ryanair-Flüge (80 Euro beim Buchen eines Hin- und Rückfluges).

Begründung

Ryanair begründet die Reduzierung der Flotte im Winterflugplan mit dem Wunsch nach einem "langsameren Wachstum". Dadurch stünden der Fluggesellschaft "viele überschüssige Flugzeuge und Crews" zur Verfügung, erklärte Ryanair-Chef Michael O'Leary (Bild).

Dies ermögliche dem Unternehmen, die "außergewöhnliche Menge an Jahresurlaub", der Piloten der Airline bis zum Jahresende zusteht, bewältigen zu können. So werde das Risiko weiterer Flugstreichungen "eliminiert", erklärte Ryanair.

Die Airline hatte vor knapp zwei Wochen überraschend bekanntgegeben, dass bis Ende Oktober bis zu 2.100 Flüge ausfallen und damit empörte Reaktionen von Kunden und Kritik der EU-Kommission in Brüssel ausgelöst. Als Grund gab die Fluggesellschaft "Schwierigkeiten mit der Planung des Jahresurlaubs" der Piloten für September und Oktober an.

>>>Nachlesen: Ryanair: Flugausfälle nicht in Österreich

Airline dementiert Pilotenmangel

Am Mittwoch wies Ryanair erneut Berichte zurück, wonach der irische Billigflieger mit Pilotenmangel kämpft. In den kommenden Monaten werde Ryanair mehr als 650 Piloten ausbilden - auch um 50 neue Boeing-Maschinen zu fliegen, die das Unternehmen bis Mai 2018 kaufen werde.

Zuletzt hatte es Berichte gegeben, wonach Piloten der Fluggesellschaft fordern, dass Ryanair nationale Beschäftigungsverträge für alle Mitarbeiter inklusive sozialer Absicherung einführt. Kritiker werfen dem Unternehmen seit langem vor, Scheinselbstständige zu beschäftigen. Einen Betriebsrat hat Ryanair nicht.

Die irische Fluggesellschaft gab am Mittwoch außerdem bekannt, nicht mehr für die hochverschuldete italienische Alitalia bieten zu wollen. Zur Begründung führte Ryanair an, alle "Ablenkungen" vom Management fernhalten zu wollen, um die Probleme mit der Dienstplanung zu beheben. Ryanair hatte im Juli ein unverbindliches Angebot für Alitalia gemacht.

Die italienische Alitalia schreibt seit Jahren Verluste und ist zum Kauf ausgeschrieben. Sie war im Mai unter kommissarische Aufsicht gestellt worden, nachdem ein Sanierungsplan für die verschuldete Fluggesellschaft gescheitert war, der Lohnkürzungen und Stellenstreichungen vorsah. Verbindliche Angebote müssen bis Oktober vorliegen.

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