Die Flaute in der Autoindustrie und dem Maschinenbau hat den deutschen Stahlkonzern tief in die roten Zahlen gebracht. Das Unternehmen verbuchte in den ersten 9 Monaten einen Verlust vor Steuern von 261 Mio. Euro; vor Jahresfrist stand noch ein Vorsteuergewinn von gut 1 Mrd. zu Buche. Unterm Strich fiel jetzt ein Fehlbetrag von 232 Mio. Euro an, nach 689 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.
Der Umsatz brach von Jänner bis Ende September 2009 um 38 Prozent auf knapp 6 Mrd. Euro ein. Im Sommerquartal habe sich erstmals ein verhaltener Aufwärtstrend gezeigt. Das Ergebnis vor Steuern lag von Juli bis Ende September mit 66 Mio. Euro im Minus.
Damit fiel der Verlust höher aus als erwartet; Analysten hatten im Schnitt mit einem Ergebnis vor Steuern von minus 43 Mio. Euro gerechnet. Auch beim Umsatz blieb Salzgitter mit 1,8 Mrd. Euro (minus 46 %) hinter den Erwartungen zurück.
Die Auslastung der Werke habe sich ab Jahresmitte verbessert, nachdem Stahlhändler und -verarbeiter ihre Lagerbestände abgebaut hätten, teilte der zweitgrößte deutsche Stahlkonzern hinter ThyssenKrupp weiter mit. Die Nachfrage aus konsumgüternahen Branchen erhole sich langsam, aber aus der Investitionsgüter- und Bauwirtschaft fehlten weiter Impulse.
Der Preisverfall sei gestoppt worden. Für Flachstahlprodukte hätten sich zum 1. Juli erstmals wieder höhere Preise erzielen lassen; aufs Ergebnis werde sich das aber erst mit Verzögerung auswirken. Das Sparprogramm werde bei Bedarf auch 2010 fortgesetzt.
Für das vierte Quartal ging Salzgitter davon aus, dass das Ergebnis vor Steuern in etwa ausgeglichen ausfällt. Für das Gesamtjahr 2009 wird ein Verlust erwartet.