Schon 133 US-Minibanken heuer pleite

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Mit dem Wochenende waren es 133 Banken, die in den USA im heurigen Jahr wegen der Finanzkrise schon zusammengebrochen sind. Erst am Freitag haben die US-Behörden drei weitere kleine Institute geschlossen.

In der Mehrzahl sind es kleine und lokale Kreditinstitute, die von der US-Aufsicht zugesperrt bzw. zu Fusionen mit stärkeren Banken gezwungen werden. "Systembanken" waren nicht unter den heurigen Pleiteinstituten.

Zum Vergleich: 2008 sind 25 US-Banken geschlossen worden, 2007 nur drei. Die US-Einlagensicherung fürchtet, dass die Zahl der Bankenschließungen 2010 noch zunimmt.

Der US-Einlagensicherungsfonds ist durch die Explosion an Bankinsolvenzen heuer erstmals in die Verluste geschlittert. Deshalb wurde der Fonds in Richtung Vorauskassa umgestellt, außerdem steigen die Beiträge der Institute. Bei der US-Einlagensicherung (FDIC) sind mehr als 8.000 US-Banken versichert.

Citi vor Einigung über Teilrückzahlung von Staatshilfen

Die US-Großbank Citigroup steht kurz vor einer Einigung mit der Regierung über die Rückzahlung eines Teils von Staatshilfen. Eine Vereinbarung würde es dem einst weltgrößten Kreditinstitut ermöglichen, über die Ausgabe von Stammaktien mehr als 10 Mrd. Dollar einzunehmen, berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise. Die Führungskräfte der Bank hofften, dass die geplante Maßnahme bereits am Montagmorgen bekannt gegeben werden könne.

Mit dem frischen Kapital könne die Citigroup auch ein Programm verlassen, bei dem die Regierung das Geldhaus vor Verlusten schütze, schreibt das Blatt weiter. Die Manager der Bank spekulierten auch darauf, dass das Finanzministerium bekanntgeben werde, zumindest einen Teil des staatlichen Anteils an dem Institut zu verkaufen. Die Citigroup will sich so schnell wie möglich aus der Umklammerung des Staates lösen.

Die US-Bank hat in mehreren Schritten und im Umfang von insgesamt 45 Mrd. Dollar Hilfen aus dem Bankenrettungsprogramm TARP erhalten. Im Zuge der letzten Tranche wandelte die Regierung 25 Mrd. Dollar in eine Aktienbeteiligung an der Bank um. Die Regierung hält knapp 34 % an Citigroup. Dieser Anteil ist mittlerweile fast 30 Mrd. Dollar wert.

Die Bank of America, derzeit größte US-Bank nach Vermögenswerten, hatte in der vergangenen Woche 45 Mrd. Dollar aus dem staatlichen Rettungstopf TARP zurückgezahlt. Damit ist Citigroup neben Wells Fargo eines der letzten großen Bankhäuser, das seine Schulden beim Staat noch nicht beglichen hat. Bereits im Sommer hatten Banken wie JPMorgan Chase, Morgan Stanley und Goldman Sachs Staatshilfen zurückgezahlt.

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