Der weltgrößte Düngemittelhersteller Potash hat seine Gewinnprognose gekappt. Da der Kali-Verkauf deutlich unter den Erwartungen liege, rechne der Konzern im zweiten Quartal nur noch mit einem Gewinn von 70 Cent je Aktie, teilte der kanadische Konkurrent der Kasseler K+S am Donnerstag nach Börsenschluss mit. Zuvor hatte Potash einen Gewinn zwischen 1,10 und 1,50 Dollar angepeilt.
Änderungen an der Gesamtjahresprognose sollten Ende Juli mit dem Zwischenbericht des zweiten Quartals bekanntgegeben werden. Die Gewinnwarnung belastete zu Wochenschluss den Aktienkurs von K+S. Das Papier lag gegen den Markttrend ein Prozent im Minus. Der Potash-Anteilschein war nachbörslich knapp acht Prozent gefallen.
Viele Landwirte halten sich wegen der Ungewissheit über die weitere Preisentwicklung und Finanzierungsschwierigkeiten im Zuge der Finanzkrise bei ihren Düngemittelkäufen zurück. Sie setzten wegen der geringeren Nachfrage auch auf Preissenkungen, die aber ausblieben. Kali-Hersteller drosselten stattdessen ihre Produktion, um die Preise hochzuhalten.
Erste Anzeichen, dass die Kali-Produzenten ihre Taktik ändern könnten, gab es in der vergangenen Woche als K+S bekanntgab, sowohl die Produktion zu drosseln als auch Abstriche bei den Preisen zu machen. Insgesamt liefern sieben Firmen 75 Prozent des weltweiten Kali-Bedarfs, K+S ist die Nummer Vier der Branche. Kali ist neben Stickstoff und Phosphat ein Hauptnährstoff für Pflanzen.