Franz Pinkl hinterließ als Chef von Volksbank und Hypo Milliardenverluste – trotzdem kassiert er in Summe vier Mio. Euro für seine Abgänge.
Eine Welle der Empörung über Österreichs Abfertigungskaiser Franz Pinkl schwappt durchs Land. Während die Gagen von Bankmanagern in der Regel an Erfolge gekoppelt sind, kassiert Pinkl, Ex-Boss der Volksbank und der Kärntner Hypo, für Misserfolge. Die Hypo, die unter Pinkls Führung im Dezember notverstaatlicht werden musste, schrieb im Vorjahr 1,6 Mrd. Euro Minus. Bei der Österreichischen Volksbanken AG (ÖVAG) hinterließ Pinkl (er leitete die Bank bis April 2009) für das Vorjahr 1,08 Mrd. Euro Verlust. Zwei Quasi-Pleiten also, für die Bankmanager Pinkl in Summe knapp 4 Mio. Euro casht.
Volksbank & Hypo zahlen Staatshilfe-Zinsen nicht
Ende März musste Pinkl als Hypo-Chef gehen. Für die Auflösung seines Vertrags bekommt er 2,9 Mio. Euro. Dass er auch bei seinem ÖVAG-Abgang kräftig absahnte, ist jetzt bestätigt. Der Geschäftsbericht der Bank für 2009 weist 1,6 Mio. Euro an „Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen“ von Vorstandsmitgliedern auf. Rund eine Million davon dürfte an Pinkl geflossen sein, bestätigt ein Banken-Insider gegenüber ÖSTERREICH.
Forderungen werden nun laut, die Pinkl-Zahlungen noch einmal zu überprüfen. Schließlich bekamen Volksbank und Hypo Staatshilfe – und können wegen der desaströsen Ergebnisse die Zinsen nicht bedienen.
Weil Pinkl bei der Hypo sechs Monate Kündigungsfrist hat, steht er noch bis Ende September auf der Gehaltsliste der Bank. Während dieser Zeit werde noch einmal genau geprüft, ob Gründe vorliegen, die eine Reduktion der Abfindungszahlung rechtfertigen würden, heißt es aus dem Finanzministerium.