WTO-Generaldirektor Roberto Azevedo erhofft sich von den Freihandelsverhandlungen zwischen den USA und der EU auch Impulse für den weltweiten Abbau von Handelsschranken. "Ich glaube ... eher daran, dass diese Gespräche wie ein Katalysator für die Doha-Runde wirken werden", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Dabei versuchen die Mitgliedsländer der Welthandelsorganisation (WTO) seit mehr als zehn Jahren, ein umfassendes globales Abkommen zum Abbau von Hürden für den Welthandel auszuhandeln. Nach jahrelangem Stillstand wurden bei einer WTO-Ministerkonferenz in Bali im Dezember erste Vereinbarungen dazu erzielt.
Die Befürchtung, dass ein Erfolg der bilateralen Gespräche über eine transatlantische Freihandelsvereinbarung einem multilateralen Ansatz schaden könnte, teilt Azevedo nicht. Im Gegenteil könne es den Doha-Verhandlungen nur nützen, wenn zwei wichtige Partner im weltweiten Handel miteinander redeten, erklärte er. Im Übrigen hätten sich die Chancen für globale Vereinbarungen mit dem Erfolg der Bali-Konferenz wieder verbessert. "Es besteht also wieder Hoffnung für den multilateralen Weg", sagte Azevedo.
Als eine der weltweit wichtigsten Exportnationen hat sich über die Jahre immer wieder Deutschland als entschiedener Befürworter eines multilateralen Ansatzes hervorgetan. Die USA dagegen gelten dagegen eher als Verfechter bilateraler Wege.