Sexismus-Vorwürfe

Yahoo soll Männer in Kündigung treiben

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Yahoo-Chefin Marissa Mayer soll Männer systematisch benachteiligen.

Ein ehemaliger Mitarbeiter klagt Yahoo an. Chefin Marissa Mayer sieht sich nun mit Vorwürfen der Diskriminierung, Bestechung und rechtswidriger Massenkündigungen konfrontiert: Der Ex-Angestellte behauptet, dass Frauen systematisch bevorzugt und Bewertungen verzerrt worden sein sollen.

Plötzlich stieg der Druck
Gregory Anderson war bis zu seiner Kündigung laut „New York Times“ als Wirtschaftsredakteur im Unternehmen angestellt. Seit 2012 hatte er für Yahoo gearbeitet und dabei immer wieder gute Bewertungen, Beförderungen inklusive Gehaltserhöhungen und viel Lob erhalten. Doch plötzlich wurde Marissa Mayer die neue Chefin des Konzerns. Der Ex-Mitarbeiter schilderte, dass mit ihrer Übernahme plötzlich der Druck auf die Belegschaft rasant stieg. 2014 wurde er dann plötzlich gekündigt.

Sexismus gegen Männer
Doch Anderson behauptet, dass er kein Einzelfall sei, da immer wieder Männer gefeuert wurden – oft sogar mit sofortiger Wirkung. Für Frauen hätte Mayer jedoch Verständnis gezeigt und ihnen Zeit gegeben, sich eine neue Stelle zu suchen.

Und auch bei der Einstellung sollen vom Konzern vor allem Frauen gesucht worden sein. Der Ex-Angestellte wies darauf hin, dass oft Bewerberinnen eingestellt wurden, auch wenn sie schlechter qualifiziert waren als ihre männlichen Mitstreiter. In einem Bereich des Unternehmens habe eine Teamleiterin unter Marissa Mayer 87 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt, sodass der Frauenanteil bei höhergestellten Journalisten laut Anderson in drei Jahren von 20 auf über 80 Prozent gestiegen sei.

Fragwürdige Unternehmenskultur
Doch die Klage weist neben den Sexismus-Vorwürfen auch noch auf die fragwürdige Unternehmenskultur von Yahoo hin. Marissa Mayer habe kurz nach ihrem Antritt eine vierteljährliche Leistungsbewertung eingeführt, bei dem die Mitarbeiter von ihren Vorgesetzten in fünf Klassen von „verfehlt“ bis „stark übertroffen“ eingeteilt werden sollten. Anderson behauptet, dass es völlig egal gewesen sei, welche Leistungen der Einzelne gebracht habe, da die Abteilungen Vorschriften bekommen hätten, wieviel Prozent der Belegschaft in die jeweiligen Klassen einzustufen seien.

Daraufhin sollen die Noten noch einmal von einem höhergestellten Manager überprüft worden sein. Diese Manager konnten laut Anderson die Noten verändern, auch wenn ihnen persönlich die Mitarbeiter unbekannt waren. So erklärt der Ex-Yahoo-Mitarbeiter, dass seine Note plötzlich grundlos halbiert worden sei. Dieses Benotungssystem soll die Grundlage für Kündigungen gewesen sein: Von Jänner 2012 bis Juli 2015 wurden 31 Prozent der Belegschaft abgebaut.

Schadensersatz
Anderson schilderte außerdem in seiner Klage, dass in einem Fall ein Mann gekündigt wurde, während eine Frau mit derselben Note eine Beförderung erhielt.

Gregory Anderson forderte daraufhin fünf Millionen US-Dollar Schadensersatz wegen Ungleichbehandlung. Da Yahoo auf diese Forderung nicht einging, hat Anderson nun vor einem kalifornischen Gericht Klage eingereicht. Falls Anderson per Gericht Recht bekommen sollte, wird der Niedergang Yahoos möglicherweise nicht lange auf sich warten lassen. Denn Chefin Marissa Mayer steht schon seit Monaten unter Druck, da sie den Konzern trotz Massenentlassungen nicht aus der Krise retten kann.

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