Coronavirus

Neue Corona-Welle? So erkennen Sie die Variante Eris

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Der Spätsommer beschert derzeit noch einmal warme Temperaturen. Doch mit dem nahenden Herbst steigt auch die Sorge vor einer neuen Corona-Welle – und der Rückkehr von Maßnahmen.

Erst am vergangenen Freitag (1.9.) wurde von der Europäischen Kommission der aktualisierte Corona-Impfstoff des Mainzer Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer zugelassen . Er soll in den Impfkampagnen der EU-Länder in diesem Herbst gegen die dominierende Variante Omicron XBB.1.5 eingesetzt werden. Indes breitet sich weltweit jedoch schon die nächste Corona-Variante aus: EG.5, auch Eris genannt. Dabei handelt es sich um eine Subvariante von XBB.1.5.

"Wir müssen sicherlich davon ausgehen, dass mit dem Ende des Sommers und nach einer Phase mit sehr niedrigen Fallzahlen die Zahlen wieder steigen werden", erklärte Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel. Auch der deutsche Virologe Hendrik Streek von der Uniklinik Bonn rechnet gegenüber der "Bild" damit, dass im Herbst und Winter wieder mehr Erkrankungen zu beobachten seien werden.

Erkrankungen werden wieder steigen

Doch was bedeutet das konkret? Sollen nun jeder wieder Maske im Alltag tragen und Abstand halten?

Streeck mahnt zur Ruhe: "Schon vor der Pandemie war es so, dass es im Winter mehr Schnupfen- und Hustenerkrankungen gab. Das werden wir auch dieses Jahr sehen. Dann wird es auch mehr Corona-Fälle geben."

Virologe Hendrik Streeck von der Uniklinik Bonn

Virologe Hendrik Streeck von der Uniklinik Bonn

© Getty
× Virologe Hendrik Streeck von der Uniklinik Bonn

 

WHO beobachtet drei Varianten

Aktuell stehen drei Corona-Virusvarianten unter Beobachtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO): Neben XBB.1.5 sind das EG.5 (Eris) und XBB.1.6 – einer besonders in Asien auftretenden Mutation.

Die gute Nachricht: Das von EG.5 (Eris) ausgehende Risiko für die öffentliche Gesundheit sei nach derzeitigem Wissen gering, hieß es zuletzt von der WHO. Es entspreche dem von XBB.1.16 und einigen anderen derzeit zirkulierenden Varianten ausgehenden Risiko. Eris verbreite sich zwar bemerkenswert rasch und könne dem Immunsystem vergleichsweise leicht entwischen. Die Krankheitsschwere sei im Vergleich zu anderen aktuellen Varianten aber unverändert.

Wie erkennt man die neue Variante Eris?

Die Symptome von EG.5 decken sich mit jenen anderer bisheriger Varianten und sind vergleichsweise harmlos und ähneln zumeist jenen einer herkömmlichen Erkältung: Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Husten, Fieber, Schüttelfrost, Kurzatmigkeit, Müdigkeit. Zusätzlich kann es auch zu Geschmacks- und Geruchsverlust kommen.

Wer soll sich jetzt impfen lassen?

Das Nationale Impfgremium (NIG) hat die Corona-Impfempfehlung auch im Hinblick auf die neuen Varianten gänzlich überarbeitet: Waren bisher je nach Impfstoff bis zu drei Dosen für die Grundimmunisierung erforderlich, gilt ab Herbst die Empfehlung für nur noch eine Corona-Impfung. Das sei für die Immunität der Bevölkerung ausreichend. Das Gesundheitsministerium beruft sich bei der Einschätzung auf die EU-Gesundheitsbehörde ECDC, die davon ausgeht, dass in den vergangenen drei Jahren praktisch jeder Mensch Kontakt mit Corona hatte - sei es durch Impfungen oder eine durchgemachte Infektion.

Impfung für 60+ besonders empfohlen

Bei der Corona-Schutzimpfung empfehlen die Expertinnen und Experten für den Herbst grundsätzlich Personen ab zwölf Jahren eine Impfung mit den neuen Corona-Variantenimpfstoffen. Besonders empfohlen wird die Impfung Personen jedoch ab dem Alter von 60 Jahren, mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf sowie medizinischem Gesundheitspersonal. Auf individuellen Wunsch ist die Impfung weiterhin bereits ab dem vollendeten 6. Lebensmonat möglich.

Somit gelten künftig auch bisher ungeimpfte Personen mit einer Impfung mit einem angepassten Variantenimpfstoff als ausreichend geschützt.

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