Alljährlich steht der März im Zeichen der Darmkrebsvorsorge. Die wichtigsten Fakten:
Pro Jahr erhalten rund 5.000 Menschen in Österreich die Diagnose „ Darmkrebs “. Bei Männern ist Darmkrebs die dritthäufigste, bei Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung. Der wesentliche Unterschied zu anderen Krebsarten: Laut Medizinern wäre Darmkrebs weitgehend vermeidbar.
Die Entstehung
Da Dünndarmkrebs sehr selten ist, wird mit dem Begriff „Darmkrebs“ meist Dickdarm- oder Mastdarmkrebs bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine unkontrollierte Zellwucherung, die an der Schleimhaut, die den Darm auskleidet, entsteht. In mehr als 90 Prozent der Fälle sind bereits vor der Entstehung des eigentlichen Krebsgeschwürs Vorstufen in Form von zunächst gutartigen Darmpolypen, sogenannten Adenomen, erkennbar. Diese werden beispielsweise durch krebserregende Schadstoffe in der Nahrung, genetische Veranlagung oder weitere Risikofaktoren verursacht. Versagen die körpereigenen Reparaturmechanismen und der Polyp wird nicht entfernt, können diese Zellen immer weiter wachsen.
Vorsorgeuntersuchung
In den letzten zehn Jahren hat die Häufigkeit von Darmkrebs-Neuerkrankungen um rund 15 Prozent abgenommen – eine Tatsache, die auch mit einem verbesserten Darmkrebs-Bewusstsein einher geht. Ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko einer Erkrankung deutlich an, weshalb Experten empfehlen, ab diesem Zeitpunkt regelmäßig alle fünf Jahre zu einer Vorsorge- Darmspiegelung
zu gehen. Diese Untersuchung, auch Koloskopie
genannt, ist mittlerweile völlig schmerzfrei möglich. Veränderungen am Darm und Polypen werden so frühzeitig erkannt und können mittels eines kleinen Eingriffs entfernt werden.
Ein wichtiger Baustein in der Darmkrebs-Vorsorge ist auch die jährliche, kostenlose Vorsorgeuntersuchung beim Hausarzt. Im Rahmen dieser Untersuchung werden der sogenannte Okkultbluttest durchgeführt, bei dem der Stuhl auf verstecktes Blut untersucht wird, sowie eine Untersuchung des Mastdarms.
Verdachtsfälle
Ihr Hausarzt kann Sie bei Beschwerden jederzeit und altersunabhängig an einen Facharzt zur Darmspiegelung überweisen. Achten Sie daher auf körperliche Signale: Bei Blut im Stuhl, unerklärbaren Durchfällen oder Verstopfungen, die über einen längeren Zeitraum anhalten, unbeabsichtigtem Gewichtsverlust und ständiger Müdigkeit sollten Sie mit Ihrem Hausarzt über Ihre Symptome sprechen. In den meisten Fällen sind die Ursachen für diese Symptome harmlos, doch sicher ist sicher. Je früher Veränderungen bemerkt werden, desto größer sind die Heilungschancen.
Diagnose
Als zuverlässige Diagnosemethoden gelten Darmspiegelung (Koloskopie)
, Dickdarmröntgen, Ultraschall (Sonografie), Computertomografie und die Untersuchung des Bluts auf Tumormarker. Alle Zweifel werden mittels einer Untersuchung entnommenen Gewebes (Biopsie) schließlich restlos ausgeräumt. Eine genaue Bestimmung der Art und des Stadiums des Krebses ist wichtig, um die richtige Therapie auswählen zu können.
Therapie
Der erste Schritt der Therapie ist meist eine chirurgische Entfernung des betroffenen Gewebes und von eventuell vorhandenen Metastasen. Begleitend dazu können Chemotherapie, Strahlentherapie oder neue zielgerichtete Therapien mittels Antikörper zum Einsatz kommen. Beobachtungsstudien haben gezeigt: Viel körperliche Aktivität nach Ende der Therapie führt zu einer Verringerung der Rückfallraten und wirkt sich positiv auf das allgemeine Wohlbefinden aus.
Vermeiden Sie Risikofaktoren
Ab ca. 50 Jahren steigt das Risiko für Darmkrebs, allerdings können Sie einiges für Ihre Darmgesundheit tun:
- Vermeiden Sie ungesunde
Ernährung.
- Achten Sie auf Ihr Gewicht.
- Hören Sie mit dem Rauchen auf.
- Ignorieren Sie Darmprobleme nicht! Chronische, entzündliche Erkrankungen an der Darmschleimhaut können zu Darmkrebs führen.
- Gehen Sie zur Darmkrebsvorsorgeuntersuchung.
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