Die Arthroskopische Meniskus-Naht

Warum der Meniskus genäht wird

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Menisken spielen eine bedeutende Rolle - sie fungieren u.a. als Stoßdämpfer im Kniegelenk. Kommt es zu einem Meniskusriss, wird eine zeitnahe Behandlung empfohlen. Warum man in der modernen Chirurgie versucht, den Meniskus zu nähen. 

Das Kniegelenk ist das größte und komplexeste Gelenk im Körper und verbindet Ober- und Unterschenkel miteinander. Eine zentrale Rolle innerhalb dieses Scharniergelenks spielen die Menisken -zwei halbmondförmige Gewebescheiben. Sie stabilisieren die Bewegungen des Kniegelenks, versorgen es mit Gelenkflüssigkeit, verteilen den Druck und dämpfen Stöße ab. Außerdem ermöglichen sie die verschiedenen Beinbewegungen wie Strecken, Beugen, Drehen.

Warum der Meniskus genäht wird
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Ruptur. Doch die Menisken können reißen - beispielsweise durch sportliche Betätigung oder durch ein ruckartiges Drehen des Knies (Distorsion) oder eine rasche tiefe Hocke. Das führt meist zu Schmerzen, einer Blockade des Knies oder auch einer Synovitis -einer entzündeten Gelenkschleimhaut, die eine Schwellung des Knies verursacht. Ein gerissener Meniskus sollte so bald wie möglich behandelt werden.

Refixation. Das oberste Ziel in der modernen Chirurgie ist das Erhalten des Gewebes. "Grad -3-und Grad-4- Risse sollten operativ behandelt werden, da sie die Meniskusoberfläche bereits erreicht haben und irreparable Schäden im Kniegelenk anrichten könnten, so Dr. Anosheh Vakil-Adli, Fachärztin für Orthopädie und Chirurgie. Laut der Chirurgin wird man versuchen, einen klaren, frischen Riss, der durchgehend in der Durchblutungszone liegt, anzunähen. Insbesondere bei jüngeren Patient:innen, deren Selbstheilungstendenz groß ist, sei es in den meisten Fällen möglich -wie etwa bei gesund&fit-Redakteurin Dr. Alaleh Fadai.

Vorteil für die Patient: innen. Doch nicht alle Rissformen seien für eine Naht geeignet. "Ist der Meniskus schon so ausgedünnt wie ein stark abgenützter Jeansstoff, ist eine Refixation nicht mehr möglich und der Meniskus muss entfernt werden", expliziert die Medizinerin. Ein genähter Meniskus birgt für eine nachhaltige Kniegesundheit der Patient:innen Vorteile - es ist eine Verschleißprophylaxe und die Entstehung von Arthrose kann damit verzögert werden. "Der Nachteil dabei ist ein längerer Krankenstand und auch eine längere Rekonvaleszenz", so Dr. Vakil-Adli.

Die lange Rekonvaleszenz

"Sechs bis acht Wochen lang müssen die Patient:innen konsequent eine Orthese tragen und nach dem Eingriff sollte auch zeitnah mit der Physiotherapie begonnen werden", informiert Prof. Dr. Harald K. Widhalm, MBA, Facharzt für Orthopädie, Traumatologie und Unfallchirurgie. Mit den Physiotherapeut:innen werden unter anderem Beuge-und Streckübungen durchgeführt. Das Ziel dabei sei die vollständige Mobilisierung des Knies und das Vermeiden von Verklebungen. Zusätzlich wird das Knie sechs Wochen lang täglich über einen festgelegten Bewegungsradius mit der Motorschiene (s. Bild auf S. 19) passiv bewegt. Mit leichten Sportarten darf man nach drei Monaten beginnen, belastende sollten nicht vor Ablauf von sechs Monaten ausgeübt werden.

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Die arthroskopische Meniskus-Naht

Refixation

Moderne Refixationstechniken. Über einen zweiten Arthroskopie-Zugang werden die OP-Instrumente eingeführt. Das beschädigte, entzündete Gewebe wird entfernt (Synovektomie) und der zerrissene Meniskus wird refixiert - hier mit zwei Nähten. Die Instrumente werden wieder entfernt und die Schnitte vernäht. Dann werden der Patientin ein Verband und eine Orthese angelegt.

Kontrolle

Tag 12 bis 14 - Kontrolle. Die Nähte werden etwa zwei Wochen nach der Operation entfernt. Die Orthese muss insgesamt sechs bis acht Wochen lang getragen werden, auch beim Schlafen. Nur zum Duschen darf sie abgenommen werden. Gehen ist mit Stützkrücken möglich, das operierte Bein darf aber zu Beginn nur mit 20 Kilogramm Körpergewicht belastet werden.

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So wird der gerissene Meniskus behandelt

Die Fakten zum Eingriff

Meniskusoperation Arthroskopische Meniskusnaht. Durch den minimalinvasiven Zugang kommt es zu deutlich geringeren Komplikationen als bei einer großen Eröffnung des Kniegelenks. Meist erfolgt der Eingriff unter Vollnarkose, da eine völlige Entspannung der Muskulatur erreicht wird. Zwei 0,5-cm-Schnitte. Über einen kleinen Schnitt wird die Minikamera in das Gelenk eingebracht. Die OP-Instrumente führt man über einen zweiten Schnitt ein. Dabei wird das Knie permanent mit Kochsalzlösung gespült. Der Eingriff wird über einen Monitor verfolgt. Nach der Refixation des Meniskus wird eine Drainage gelegt, damit das Wundsekret nach außen abgeleitet und die Wundheilung beschleunigt wird. Den Patient:innen wird eine Orthese angelegt, die vorerst nur eine Flexion von 20 Grad ermöglicht, alle zwei Wochen steigert man den Beugewinkel um 20 Grad -bis man 90 Grad erreicht.
Nachsorge
1. postoperativer Tag. Bereits ab dem ersten Tag nach der OP werden die Patient:innen mit Stützkrücken im Vierpunktgang mobilisiert. Das Knie wird für sechs Wochen nach der Operation nur teilbelastet. Mit der Motorschiene (siehe Bild) wird das Knie passiv mobilisiert. Eine lokale Kryotherapie hilft gegen die Schwellung, auch entzündungshemmende orale Mittel kommen zum Einsatz.
3. postoperativer Tag. Die Patient:innen können entlassen werden. Anti-Thrombose-Spritzen, die sich die Patient:innen selbst spritzen (über drei Wochen), sollen Blutgerinnsel vermeiden.
12. bis 14. postoperativer Tag - Kontrolle. Die Nähte werden entfernt.

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