Therapie

Emotionale Alkohol-Beichte von "Tatort"-Star Andrea Sawatzki

Die Schauspielerin spricht erstmals offen über ihre Traumata und den Missbrauch von Alkohol als Versuch, der Realität zu entfliehen. 

Andrea Sawatzki, bekannt aus dem "Tatort", hat in einem seltenen, offenen Gespräch über ihre persönliche Vergangenheit gesprochen. Nach Jahren des Schweigens spricht die 62-Jährige in der Bunte nun über ihre Erfahrungen mit Alkohol, ihre Therapie und die schwierige Beziehung zu ihrer Mutter. Sie erzählt, wie sie nach vielen Jahren der Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Geschichte endlich Frieden gefunden hat.

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In ihrer Kindheit war Sawatzki mit Gewalt, Ohnmacht und Angst konfrontiert. Ihr Vater, der früh an Alzheimer erkrankte, misshandelte sie, und sie war gezwungen, ihn zu pflegen. Ihre Mutter verhielt sich still und versuchte, den Alltag zu bewältigen, ohne viel zu sagen. Ihre wichtigste Lektion war: „Bloß nicht reden“. Dieses Schweigen prägte ihre Kindheit und ließ tiefe Spuren in ihrem Leben zurück.

 


 

Zweifel nach Geburt ihres Sohnes

Es dauerte viele Jahre, bis Andrea Sawatzki als erwachsene Frau und Mutter begann zu erkennen, wie sehr sie von dieser Vergangenheit beeinflusst wurde. Erst nach der Geburt ihres Sohnes begannen bei ihr Zweifel zu wachsen. Sie fühlte sich innerlich leer und unsicher und wusste nicht, warum. Ihre eigenen Empfindungen und das Bedürfnis nach Veränderung führten sie schließlich dazu, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. „Diese ganze Pämpelei, das Reden über die eigenen Befindlichkeiten, das war mir zuvor immer so unnütz erschienen“, erzählt sie rückblickend. „Und für mich war es normal, dass jeder Tag dunkel ist. Jahrelang hatte ich das mit zu viel Alkohol betäubt, davon war ich immerhin schon losgekommen. Aber ich steckte fest.“

Psychoanalyse brachte Erkenntnis

In ihrer fünfjährigen Psychoanalyse erkannte Sawatzki, dass sie nicht allein für die schwierigen Umstände ihrer Kindheit verantwortlich war. Das Schweigen ihrer Mutter und die Überforderung, die sie selbst erlebte, spielten eine genauso große Rolle. Als sie versuchte, ihrer Mutter zu helfen und sie dazu aufforderte, ebenfalls Unterstützung zu suchen, stieß sie auf Ablehnung. „Wenn du genug Geld hast für so was, dann bitte“, antwortete ihre Mutter auf ihre Bitte um Hilfe. Diese Enttäuschung verdeutlichte für Sawatzki endgültig, dass es keine Aussprache mehr geben würde.

Diese Erfahrungen und Erkenntnisse führten schließlich dazu, dass Andrea Sawatzki ihren inneren Frieden fand und den Weg zu einer besseren Selbstwahrnehmung einschlug. Heute ist sie in der Lage, ihre Vergangenheit zu reflektieren und sich mit ihr auseinanderzusetzen, was ihr geholfen hat, die Herausforderungen der Kindheit zu überwinden und ein erfüllteres Leben zu führen.

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