Der deutsche Komiker konnte sich während seiner Rede bei den GQ-Awards nicht zurückhalten und teilte aus.
Der sonst so witzige Komiker wurde am Donnerstagabend pötzlich ganz ernst. Bei den "GQ Men of the year"-Awards in Berlin wurde Hape Kerkeling als Entertainer des Jahres ausgezeichnet. Auf der Bühne angekommen, betont er gleich, dass dies hier "keine Dankesrede" sein werde. "Zu gefährlich" wie er es nannte. Man kassiere sofort einen Shitstorm, wenn man etwas Falsches sage, "auch politisch", so Kerkeling. "Dann geh'n 'se runter zu deinem E-Golf und hauen dir unter Umständen die Scheibe ein".
Daraufhin nahm er die Moderatorin und Kollegin Barbara Schöneberger in Schutz. Sie wurde in den letzten Tagen heftig kritisiert, nachdem sie sich gegen Schminke bei Männern aussprach. "Männer müssen auch Männer bleiben", meinte Schöneberger in einem Video. Daraufhin wurde ihr Homophobie und menschenverachtendes Verhalten vorgeworfen. Für Kerkeling geht das zu weit. "Ich mag auch keinegeschminkten Männer, aber ich sag's nicht. Das ist der Unterschied."
Dann wurde es konkret politisch. Zuerst knöpft er sich die SPD und ihre lange Suche nach einer Parteispitze vor. "Die, die es werden wollen, können's nicht. Und die, die können, wollen nicht", so Kerkeling.
Dann ist die CDU an der Reihe. "Die Bundeskanzler werden wollen, können's nicht. Und die, die können, wollen's auch nicht", sagt der Bestseller-Autor.
Auch gegen die Alternative für Deutschland (AfD) läuft er Sturm. "Wir haben im Moment so einen scharfen Wind im Land...", erklärt Kerkeling, der bereits eine Petition gegen die Rechtspopulisten unterschrieben habe, da diese die Kunstfreiheit unterdrücken.
Am Ende bekam dann auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihr Fett weg. "So wenig Kanzler wie heute war noch nie!", zieht Kerkeling sein trostloses Resümee. Merkel ist laut dem Komiker viel zu wenig präsent. Sie tue nicht genug, um das Land zu regieren und auch zu einen.
Beim anwesenden Publikum kam die Rede gut an. Immer wieder wurde er vom Applaus unterbrochen.