Rätselhaft

Lagerfeld-Erbe: 13,4 Millionen im Steuernebel verschwunden

Der verstorbene Modezar baute zu Lebzeiten für ein Steuerkonstrukt, das selbst erfahrene Notare verzweifeln lässt. Seine Erben bangen jetzt um einen Betrag in zweistelliger Millionenhöhe.

Es war kein Geheimnis, dass Karl Lagerfeld (†85) mit Steuern auf Kriegsfuß stand. Der deutsche Modezar, der jahrzehntelang als Chefdesigner für Chanel tätig war, hatte ein ausgesprochen kreatives Verhältnis zu seinem Wohnsitz – und damit auch zum Finanzamt. Während er offiziell im steuerlich begünstigten Fürstentum Monaco gemeldet war, verbrachte er den Großteil seiner Zeit in Paris. Das sorgte nicht nur bei den französischen Behörden für Stirnrunzeln, sondern nun auch bei seinen Erben für Kopfzerbrechen.

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Denn wie jetzt bekannt wurde, fehlen im Nachlass des Modegenies über 13,4 Millionen Euro. Experten vermuten: Das Geld liegt auf Konten in sogenannten Steueroasen, die dem Testamentsvollstrecker verschlossen bleiben. Der Verdacht: Lagerfeld ließ über die Jahre ein derart verschachteltes Firmenkonstrukt errichten, dass selbst erfahrene Nachlassverwalter heute kaum durchblicken.

Luxusleben ohne Kompromisse

Lagerfelds Vermögen wird auf mehrere Hundert Millionen Euro geschätzt. Ein nicht unbeträchtlicher Teil davon floss in Immobilien in Paris und Südfrankreich, eine umfangreiche Kunstsammlung, rare Bücher – und natürlich in seinen legendären Lebensstil. Mit eigenem Privatkoch, Chauffeur, maßgeschneiderten Anzügen und verschwenderischen Geschenken für enge Vertraute lebte er, wie er entwarf: extravagant. 

Dem Staat allerdings gönnte er nur das Nötigste. Über Jahre hinweg tüftelten seine Berater an einer möglichst steueroptimierten Struktur seines Imperiums. Der Plan ging zu Lebzeiten auf – nach seinem Tod aber bringt genau dieses Netzwerk nun Komplikationen mit sich.

 


 

Erben im Dunkeln

Wer zu Lagerfelds Erben zählt – darunter langjährige Freunde, Mitarbeiter und seine Katze Choupette – könnte nun leer(er) ausgehen, als gedacht. Denn ohne Zugriff auf die verschwundenen Millionen bleibt ein nicht unwesentlicher Teil des Vermögens blockiert. 

Wie lange sich die Suche nach dem versteckten Geld hinziehen wird, ist unklar. Sicher ist nur: Auch posthum bleibt Karl Lagerfeld ein Mann, der lieber Rätsel aufgibt, als sich in Zahlen pressen zu lassen.

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