Starke Appelle in München: Vertreter der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und Prominente fordern nach einer Pressekonferenz konkretes Handeln gegen Antisemitismus.
Die Worte gingen „vom Ohr direkt ins Herz“: Bei einer Pressekonferenz gegen Antisemitismus in München schilderte Guy Katz die Lage und sprach von Angst und Wegzugsgedanken unter Jüdinnen und Juden in Deutschland.
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„Die meisten Jüdinnen und Juden in Deutschland leben in Angst, packen ihre Koffer, sprechen von Wegzug. Nur wohin?“, sagte Guy Katz, Israeli und Professor für Internationales Management an der Hochschule in München, bei einer Pressekonferenz gegen Antisemitismus.
Angst und Wegzuggedanken
Die Redner verwiesen mehrfach auf die verstärkte Stimmung seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. „Nicht schon wieder‘ schießt es einem durch den Kopf. Was nicht wahr sein darf, ist aber seit dem schrecklichen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 verstärkt bittere Realität, nicht nur in Deutschland.“
Fünf-Punkte-Plan vorgestellt
Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft hat zusammen mit Guy Katz einen 5-Punkte-Plan entwickelt, der konkret helfen soll, dem Judenhass in Europa entgegenzutreten. Der Plan umfasst Bildung und Aufklärung (u. a. Lehrer, Beamte, Polizisten, Richter), Stärkung von Begegnungen (Schüler, Studenten), Antisemitismusbeauftragte an Schulen, Universitäten und Behörden, Gesetzesänderungen zur Strafverfolgung antisemitischer Aufrufe sowie Schutz und Sicherheit für Orte jüdischen Lebens. Ebenfalls vorgesehen sind Partnerschaften mit Israel, öffentliche Förderung jüdischer Kultur und der Ausbau eines einheitlichen Monitorings mit jährlichen Berichten und Vernetzung von Polizei, Justiz und Bildungsinstitutionen.
Appell an die Politik
„Deshalb fordern wir von der Politik, dass Aufrufe zur Vernichtung Israels strafrechtlich verfolgt werden. Schöne Gedenkreden und bloße Beteuerung von Solidarität reichen nicht. Echtes Handeln ist gefragt“, sagte Volker Beck (64).
Prominente Stimmen vor Ort
Bei der Pressekonferenz waren unter anderem Charlotte Knobloch (Präsidentin der Israelischen Kultusgemeinde München und Oberbayern) sowie Schauspiel-Star Uschi Glas anwesend. Glas äußerte sich tief betroffen: „Ich schäme mich stellvertretend für meine deutschen Mitbürger, die Juden nicht zur Seite stehen.“ Sie berichtete, seit dem Überfall und den Entführungen mit ihrem Ehemann bei Demos für die Freilassung der Geiseln in München mitzugehen, und beklagte fehlende Solidarität in ihrer Branche: „Ich bin entsetzt, wie wenig Wissen und Solidarität und wie viel Hass es in meiner Branche von Film, Fernsehen und Theater gibt“, so Glas weiter.
Der Text endet mit der Darstellung der Forderungen und der Beteiligten — ohne Bewertung oder Spekulation.