Der Diplomat hat direkten Blick auf die Zeremonie.
„Einmal bei einer königlichen Hochzeit dabei sein – das hätten wir uns früher nie träumen lassen“, freut sich der österreichische Botschafter in London, Emil Brix.
Der Diplomat ist der einzige Österreicher, der bei der Trauung von Prinz William und Kate Middleton am kommenden Freitag dabei sein wird. Rund zwei Milliarden Zuseher werden die Zeremonie via Fernsehen mitverfolgen – Brix wird in der Westminster Abbey unter 1.900 geladenen Gästen keine 20 Meter vom britischen Thronfolgerpaar entfernt sitzen.
„Ich habe direkten Blick auf die Zeremonie. Noch dazu sitze ich im interessantesten Teil der Abbey – dort, wo alle englischen Schriftsteller begraben sind“, so Brix im Gespräch mit ÖSTERREICH.
Nicht nur der Sitzplan ist strikt vorgegeben. Das Protokoll schreibt auch vor, wann wer bei der Kirche zu erscheinen hat: Der Botschafter muss wenige Minuten vor 9 Uhr (10 Uhr MEZ) im Chelsea Hospital sein. Von dort wird er laut königlichem Protokoll per Bus zur Westminster Abbey chauffiert und trifft dort um kurz vor 10 Uhr ein – eine Stunde vor Beginn der Zeremonie.
Nach der Trauung wird er ins Lancaster House gebracht, wo seine Frau schon auf ihn wartet. Dort gibt es dann einen Empfang für 200 Diplomaten. (M. Jelenko)
ÖSTERREICH: Sie sind als einziger Österreicher bei der Hochzeit dabei. Wie das?
Emil Brix: Ich vertrete als Botschafter die Republik. Ich bin in der Kirche geladen und bin nachher gemeinsam mit meiner Frau bei einem Empfang im Lancaster House mit 200 Gästen, darunter eingeladen. Dort sind nur Regierungsmitglieder und Botschafter.
ÖSTERREICH: Es gibt eine strikte Sitzordnung. Wo sitzen Sie?
Brix: Ich sitze im Poets’ Corner, im vorderen Seitenschiff, direkt vor dem Grab von Charles Dickens. Von dort aus habe ich einen schönen Blick auf die Zeremonie.
ÖSTERREICH: Was werden Sie und Ihre Frau tragen?
Brix: Ich habe mich für die klassische Variante entschieden: schwarzer Morning Coat mit gestreifter Hose und hellgrauer Weste. Das trägt man bei königlichen Anlässen untertags. Meine Frau trägt ein goldfarbenes Mantelkleid mit Hut.
ÖSTERREICH: Schon nervös?
Brix: Angesichts der Milliarden Zuseher – ehrlich gesagt, ja.
