Am 1. Jänner 2026 übertragen ORF 2 und weltweit das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker live. Fünf Erstaufführungen, darunter zwei von Komponistinnen, machen das traditionelle Event besonders spannend.
Das Neujahrskonzert 2026 der Wiener Philharmoniker verspricht musikalische Höhepunkte und einige Premieren: Im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins stehen fünf Erstaufführungen auf dem Programm, darunter gleich zwei Werke von Komponistinnen. Damit wird nach der Premiere im Vorjahr der Frauenanteil – wenn auch auf niedrigem Niveau – verdoppelt. Die Musikerinnen und Musiker präsentieren das Konzert unter der Leitung des Kanadiers Yannick Nézet-Séguin, der in Wien sein Neujahrskonzert-Debüt gibt.
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Wie gewohnt nimmt der Walzerkönig Johann Strauss einen zentralen Platz im Programm ein. Eröffnet wird das Konzert mit der Ouvertüre zur Operette Indigo und die vierzig Räuber, im ersten Teil folgen unter anderem die Fledermaus-Quadrille, die Diplomaten-Polka, Rosen aus dem Süden und der Egyptische Marsch. Erstmals erklingen zur Neujahrspremiere Carl Michael Ziehrers Walzer Donausagen, die Polka Brausteufelchen von Eduard Strauss sowie Joseph Lanners Malapou-Galoppe.
Frauen-Power
Besondere Aufmerksamkeit gilt den beiden Komponistinnen, deren Werke erstmals im Rahmen des Neujahrskonzerts zu hören sein werden: Josephine Weinlich (1848–1887), Gründerin des ersten Damenorchesters Europas in Wien, steuert die Polka Sirenen Lieder bei, und die afroamerikanische Komponistin Florence Price (1887–1953) ist mit dem Rainbow Waltz vertreten. Bereits 2025 hatte mit Constanze Geigers Ferdinandus-Walzer erstmals ein Werk einer Frau beim Neujahrskonzert Premiere gefeiert.
Nézet-Séguin arbeitet seit 2010 regelmäßig mit den Wiener Philharmonikern zusammen, unter anderem beim Sommernachtskonzert 2023. Daniel Froschauer, Vorstand der Wiener Philharmoniker, erklärte: „Gemeinsam haben wir für das Neujahrskonzert 2026 ein facettenreiches, schwungvolles Programm ausgewählt.“
Live-Übertragung
Am 1. Jänner 2026 wird das Konzert ab 11:15 Uhr live auf ORF 2 übertragen und wieder Millionen Musikbegeisterte weltweit vor die Bildschirme locken. Mit einer Mischung aus bewährten Klassikern, neuen Erstaufführungen und dem frischen Dirigentenstil von Yannick Nézet-Séguin verspricht das Konzert erneut ein besonderes Erlebnis für alle Liebhaber der Wiener Philharmoniker zu werden.
Die Dirigentenparade des Neujahrskonzerts zeigt seit jeher höchste musikalische Qualität, zugleich aber auch, wie sehr das klassische Bild des Mannes am Pult noch dominiert. Selbst am 1. Jänner, dem Tag nach ausgelassenen Feiertagen, herrscht im goldverzierten Saal des Wiener Musikvereins weitgehend die gleiche hochgeschlossene Soigniertheit, die die Klassik seit Jahrhunderten prägt. Requisitenscherzchen oder kleine Augenzwinkerer erlauben nur kurzzeitig einen Bruch mit dieser traditionellen Disziplin.
Frischer Wind auf dem verstaubten Pult
Yannick Nézet-Séguin gelingt es jedoch, dieses klassische Bild mit einer frischen Lockerheit zu verbinden. Als Musikdirektor der New Yorker Metropolitan Opera, des Philadelphia Orchestra – eines der „Big Five“ der USA – und des Orchestre Métropolitain in Montréal ist er für seine Fähigkeit bekannt, höchste Dirigentenkunst mit einem spürbaren Schwung und Charisma zu verbinden. Genau diese Mischung macht ihn zum idealen Dirigenten für das Neujahrskonzert 2026: Er vereint die notwendige Präzision und Eleganz der Wiener Tradition mit einer zeitgemäßen Lebendigkeit, die das Konzert auch für ein modernes Publikum erfrischend macht.
Wie gewohnt wird das Konzert weltweit übertragen und erreicht ein Millionenpublikum, das sich auf ein klassisches, festliches Programm mit moderner Prägung freuen darf. Die Verbindung von Tradition, Virtuosität und einem Hauch von Heutigkeit verspricht auch in diesem Jahr ein musikalisches Erlebnis der Extraklasse.