Vergangene Woche machte ihn seine Tochter zum Großvater. Bald wird er bekannt geben, ob er sich noch einmal zum Präsidenten machen lassen will.
Er war wohl der einzige der Sozialdemokratie Nahestehende, der am vergangenen Sonntag auch Grund zum Jubeln hatte. Während alle anderen in seiner Lebenspartei unter dem fürchterlichsten Wahlergebnis in der Geschichte der SPÖ stöhnten, konnte Heinz Fischer (70) in einer wahrhaft guten Nachricht Trost finden. Tochter Lisa (34) hatte ihn zum Großvater gemacht und vergangene Woche ein gesundes Mädchen auf die Welt gebracht. Der Bundespräsident und seine Gattin Margit - die beiden haben noch einen Sohn, Philip (37) - konnten sich endlich über das lang ersehnte Enkelkind freuen.
Vor Wiederkandidatur
Ob das neue Familienglück Heinz Fischers
Entscheidung beeinflussen wird, die er im Herbst der Öffentlichkeit bekannt
geben wird? „Nach der Sommerpause“, hatte er im ÖSTERREICH-Interview
angekündigt, werde er mitteilen, ob er 2010 noch einmal für das höchste Amt
im Staate antreten und für eine zweite Amtszeit kandidieren werde. In
den vergangenen Monaten deutete alles darauf hin, dass er es noch einmal
versuchen werde. In seiner Umgebung erzählt man sich, wie viel Freude ihm
das Amt – nach einer kurzen Phase des Missbehagens – jetzt wieder bereiten
würde.
"Amt macht mir Freude"
Auch im ÖSTERREICH-Interview vor
zwei Monaten hatte er aus seiner Begeisterung für die Hofburg kein Hehl
gemacht: „Was ich Ihnen sagen kann, ist, dass mir das Amt Freude macht und
ich mich gut fühle.“ Mit ziemlicher Sicherheit wird sich Heinz
Fischer allerdings einen Wahlkampf nicht ersparen. In der ÖVP hoffen viele,
dass Fischer auf eine Wiederkandidatur verzichtet, in jedem Fall sind jene
in der Mehrheit, die einen eigenen Bewerber ins Rennen schicken wollen. Ein
heißer Kandidat wäre Niederösterreichs in Wahlkämpfen stets erfolgreicher
Landeshauptmann Erwin Pröll.
Heinz Fischer freilich wirkt so, als könnte ihn auch ein Wahlkampf nicht abschrecken. Er ist zwar Großvater - für das Opa-Altenteil abschieben scheint er sich aber noch lange nicht lassen zu wollen.