Vincent Bueno steht beim Finale vom Song Contest nicht im Finale.
Es war sehr spannend, als Vincent Bueno, unser Kandidat im ESC-Semifinale, beim 2. Halbfinale des 65. Eurovision Song Contests in der Rotterdamer Ahoy Arena performt hat und wirklich sensationell abgeliefert hat - vor 3.500 covidgetesten Zuschauerinnen und Zuschauern. Leider hat er den Einzug ins Finale am Samstag nicht geschafft!
Flop. Die Niederlage ist bitter, war aber fast abzusehen: Der unspektakuläre Song Amen schaffte es niemals in die Austria-Top-40, stieg erst gestern bei iTunes ein und holte bislang auch nur 732.000 YouTube-Klicks. Ein Flop!
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Buenos Show an Langeweile kaum zu überbieten
Finster. Dazu war Buenos Show an Langeweile kaum zu überbieten: Er tanzte ganz alleine auf erhöhtem Laufsteg: keine Explosionen, keine Videozuspieler, keine Tänzer. Dazu ein dunkler Gehrock vor finsterem Hintergrund. Das ließ Europa „Schwarz sehen“. Die anderen Kandidaten trieben es viel bunter und sicherten sich so die Punkte.
Bueno zeigte sich nach seinem Ausscheiden in einer ersten Reaktion gefasst: "Ich muss ehrlich sagen, ohne es schönzureden: Ich bin überhaupt nicht enttäuscht. Ich habe mich, glaube ich, sehr gut auf jedes Szenario vorbereitet. Ich muss das jetzt erst einmal verarbeiten. Man kann nicht gleich sagen: Mir geht es so oder so." In jedem Falle sei sein Moment auf der Bühne ein unvergessliches Erlebnis.
Tapfer. „Ich habe die Performance meines Lebens gegeben“, nahm er die Niederlage trotzdem tapfer. Das Finale (Samstag, 21 Uhr, ORF1) sieht er nun in seinem Hotel im TV. Am Sonntag geht es wieder nach Wien: nicht mehr mit dem Zug (so wie bei der Anreise), sondern mit dem Flugzeug.
Island ohne Live-Auftritt weiter
Nicht einmal die Bühne betreten, um ein Finalticket zu lösen, musste hingegen die isländische Band Daði og Gagnamagnið, deren "10 Years" lediglich als Video zugespielt wurde. Ganz freiwillig erfolgte die Absenz allerdings nicht, musste die Band nach dem positiven Coronatest eines Mitglieds doch in Quarantäne - eine Folge der Coronavorgaben beim Bewerb. Zu denjenigen, die ESC-Europa für sich gewinnen konnten, gehörten auch die portugiesische Band The Black Mamba mit dem stimmlich herausragenden Frontmann Tatanka und dem Lied "Love Is On My Side" sowie der als Co-Favorit auf den Sieg gehandelte Schweizer Gjon's Tears mit seiner im Falsett gesungenen Trauerballade "Tout l'univers".
Aber auch die Partyfraktion konnte reüssieren. So löste das serbische Damentrio Hurricane mit seiner Ballermannhymne "Loco Loco" ebenso ein Finalticket wie San Marinos Kandidatin Senhit mit "Adrenalina", die Griechin Stefania, für die es noch nicht der "Last Dance" war oder die nicht ganz jugendfrei auftretende Natalia Gordienko aus Moldau, die auch im Finale nach "Sugar" lechzen darf.
Auf Windmaschinenerfolgslüften flog Anxhela Peristeri
Auf Windmaschinenerfolgslüften flog Anxhela Peristeri aus Albanien mit offenbar gutem "Karma", während die Bulgarin Victoria mit einem gehauchten "Growing Up Is Getting Old" erfolgreich war. Die Top Ten komplettierte die finnische Band Blind Channel mit ihrem "Dark Side" im Linkin-Park-Stil, das genügend Stimmen aus dem Lager der Langhaarliebhaber bekam.
Den Heimweg wieder antreten müssen hingegen Estlands Uku Suviste mit seinem "The Lucky One" und sein tschechischer Kollege Benny Cristo mit "Omaga". Zu Ende ist der "Ride" auch bereits für Polens Vertreter Rafał als Max-Headroom-Double, während der traurige georgische Barde Tornike Kipiani ("You") nach dem heutigen Abend wohl nicht glücklicher sein dürfte. Die Runde der Herren mit Heimreiseticket komplettierte das dänische Nerdduo Fyr & Flamme mit "Øve os på hinanden", während als einzige Frau die Lettin Samanta Tina mit ihrem "Moon Is Rising" eine Niete zog.
Damit steht das Tableau für den großen Finalabend am Samstag (22. Mai), der ab 21 Uhr wieder von ORF 1 live übertragen wird. Zu den 20 aus den Halbfinals aufgestiegenen Qualifizierten kommen dann die "Big Five" genannten größten Beitragszahler des Bewerbs: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien. Und auch der heurige Gastgeber Niederlande ist bereits fix für die Endrunde gesetzt. Alle 26 Nationen müssen sich dann vor den wieder erwarteten rund 120 Millionen Fernsehzuschauern beweisen, um die europäische Sangeskrone zu ergattern.
Weiter sind:
1. Albanien
2. Serbien
3. Bulgarien
4. Moldau
5. Portugal
6. Island
7. San Marino
8. Schweiz
9. Greece
10. Finnland