Cutterin Monika Willi vollendete "Untitled" nach dem Tod des Regisseurs.
Michael Glawoggers letztes, von seiner Cutterin Monika Willi vollendetes Werk feiert seine Weltpremiere bei der 67. Berlinale (9. bis 19. Februar). "Untitled" ist unter den ersten elf Filmen im Programm der Reihe "Panorama", die das Festival am Dienstag bekannt gegeben hat. Glawogger war 2014 bei den Dreharbeiten zu seinem Dokumentarfilm in Libera an einer Malaria-Infektion gestorben.
Im Dezember 2013 hatte sich der Regisseur von Dokumentarepen wie "Megacities", Kultkomödien wie "Nacktschnecken" und Literaturverfilmungen wie "Das Vaterspiel" mit Kameramann Attila Boa und Tonmann Manuel Siebert für einen thematisch ungebundenen, ein Jahr umspannenden Film auf Weltreise begeben. Rund 70 Stunden Filmmaterial sind in den ersten viereinhalb Monaten an Stationen im Balkan, in Italien sowie in Nordwest- und Westafrika entstanden. Aus diesem hat Glawoggers langjährige Cutterin Monika Willi nun einen laut Berlinale "faszinierenden Film" montiert - über eine "Reise, um zu beobachten, zuzuhören und zu erleben, mit aufmerksamen Augen, mutig und roh". Der Filmladen Verleih bringt das Werk, das Glawogger und Willi als Co-Regisseure ausweist, am 3. März in die österreichischen Kinos.
Unter den weiteren zehn Filmen finden sich Arbeiten aus u.a. Brasilien, Taiwan, Kanada und den USA sowie seltenen Herkunftsländern wie Bhutan und Kirgisistan. Rund 50 Titel soll das Programm letztendlich umfassen; bereits jetzt seien zwei Schwerpunktthemen auszumachen: Filme wie "I Am Not Your Negro", "Vazante" und "The Wound" böten einen "frischen historisch-reflexiven Ansatz auf die Geschichte der Schwarzen in Nordamerika, Südamerika und Afrika", während sich die Werke "Política", "Manual de Instrucciones" und "Combat au bout de la nuit" mit progressiven Kräften im polarisierten Europa beschäftigten.