Mit 72 Jahren

Burgtheater-Star Ignaz Kirchner gestorben

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Seit 1987 spielte er an dem renommierten Theater in Wien.

Kammerschauspieler Ignaz Kirchner ist gestern, Mittwoch, Abend 72-jährig gestorben. Er sei seiner langen Krankheit erlegen, hieß es heute aus dem Burgtheater, wo man um den großen Schauspieler trauert. Er spielte seit 1987 am Wiener Burgtheater. Seine letzte Rolle war der Gerbermeister Morten Kiil in "Ein Volksfeind" von Henrik Ibsen in der Regie von Jette Steckel.

Die ersten Stationen in der Karriere des gebürtigen Wuppertalers waren die Volksbühne Berlin, das Schauspielhaus Stuttgart, das Schauspiel Bremen, das Kölner Schauspielhaus und die Münchner Kammerspiele. Seine erste Rolle am Burgtheater war Schlomo Herzl in George Taboris Uraufführung "Mein Kampf". Das Wiener Publikum schloss ihn sofort ins Herz. Besondere Aufmerksamkeit wurde seinen Auftritten als kongenialer Partner von Gert Voss zuteil, dafür wurden sie 1991 und 1998 von der Fachzeitschrift "Theater heute" gemeinsam zum Schauspieler des Jahres gewählt. Zusammen inszenierten und spielten sie Genets "Die Zofen" und Neil Simons "Die Sunshine Boys".

Über viele Jahre prägte er mit seinem prägnanten Spiel das Wiener Theaterleben, spielte zwischen 1992 und 1997 aber auch am Deutschen Theater Berlin und am Thalia Theater Hamburg und war in Filmen von Detlev Buck, Leander Haußmann, Peter Patzak, Julian Pölsler und anderen zu sehen. Er war Träger der Kainz-Medaille und des Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien.

Van der Bellen: Garant für erstklassiges Theater

"Sein eindringliches Spiel, das alle menschlichen Emotionen umfasste, und seine einprägsame Stimme verliehen den von ihm verkörperten Bühnengestalten eine selten zu findende Intensität. Ganz gleich ob Shakespeare oder Beckett, Peymann oder Tabori, Ignaz Kirchner war ein Garant für erstklassiges Theater.

Er wird uns Theaterbegeisterten stets in Erinnerung bleiben und ebenso fehlen", betont der Bundespräsident

 

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