Kultur-Termine

Das bringt das Theaterjahr 2014

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Monat für Monat stehen hochkarätige Produktionen am Spielplan.

Die Höhepunkte des Theaterjahres 2014 sind nicht eindeutig zu prognostizieren. Interessant wird der Vergleich zweier Inszenierungen von "Die letzten Tage der Menschheit": Im Volkstheater inszeniert Thomas Schulte-Michels (Premiere: 1. Mai), für die Salzburger Festspiele und das Burgtheater Matthias Hartmann (Premiere: 29. Juli). Und das Weltkriegsgedenken spielt fast in jedem Spielplan eine Rolle.

Jänner
Am 10. Jänner hat Krystian Lupas Fassung des Thomas-Bernhard-Romans "Holzfällen" Premiere am Grazer Schauspielhaus (am 30. April bringt auch das Vorarlberger Landestheater den Roman, Regisseurin Annegret Ritzel verwendet eine andere Fassung). Das Wiener Schauspielhaus startet das neue Jahr mit einem Premieren-Stakkato. Nach der Silvesterpremiere von Nick Paynes Paralleluniversen-Beziehungsstück "Konstellationen", folgt am 10. Jänner "Das Sausen der Welt" von PeterLicht (sic!) und am 16. Jänner der Auftakt des traditionellen Fortsetzungsromans, der 2014 Stefan Zweigs postum veröffentlichter Autobiografie "Die Welt von gestern" gewidmet ist und dessen erste Folge mit dem Attentat von Sarajevo beginnt. Am 31. Jänner hat dann die Dramatisierung des Romans "Aller Tage Abend" von Jenny Erpenbeck ihre Uraufführung.

Ebenfalls eine Dramatisierung steht tags zuvor im Akademietheater auf dem Programm: Antu Romero Nunes bringt Isabel Allendes Bestseller "Das Geisterhaus" auf die Bühne. "Für Helden und die, die es noch werden wollen, ab 11 Jahren" dramatisiert die junge Autorin Vea Kaiser im Rabenhof die berühmte griechische "Argonauten"-Sage: "Noch nie waren die antiken Helden so lebensnah, so menschlich und so echt", wirbt der Rabenhof, wo das Stück am 14. Jänner uraufgeführt wird.

In der Theaterwerkstatt des Landestheaters Niederösterreich bringt Filmregisseur Markus Schleinzer ("Michael") am 17. Jänner "Tagfinsternis" von Julya Rabinowich rund um eine Flüchtlingsfamilie, die auf ihren Asylbescheid wartet, zur Uraufführung.

Februar
Der Februar bringt Heiner Müllers "Quartett" in einer hochkarätigen Konstellation ins Theater in der Josefstadt: Hans Neuenfels inszeniert, Elisabeth Trissenaar und Helmuth Lohner sind die ruchlose Marquise de Merteuil und der zynische Vicomte de Valmont (Premiere: 6. Februar). In den Kammerspielen diskutiert in Yasmina Rezas "KUNST" mit Andre Pohl, Herbert Föttinger und Martin Zauner die Originalbesetzung der Österreichischen Erstaufführung 18 Jahre später erneut die Grundfragen von Kunstverständnis und Freundschaft (Premiere: 20. Februar). Tags darauf hat Brechts "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" im Volkstheater Premiere. Michael Schottenberg inszeniert, die Titelrolle übernimmt Maria Bill.

Zwei große Regisseure inszenieren im Februar im Burgtheater: Michael Thalheimer widmet sich Hebbels "Maria Magdalena", Katie Mitchell Peter Handkes "Wunschloses Unglück". Die genauen Premierendaten dieser beiden Produktionen stehen noch ebenso wenig fest wie jenes des Projekts "Der falsche Film" von Matthias Hartmann. Am 13. Februar bringt Michael Simon Handkes "Immer noch Sturm" am Grazer Schauspielhaus heraus.

März
Der März bringt u.a. "Die Krönung Richards III" von Hans Henny Jahnn in Frank Castorfs Regie im Burgtheater, "Begin the Beguine" von John Cassavetes im Akademietheater, Werner Schwabs "Die Präsidentinnen" im Volkstheater und die Bühnenfassung des Erfolgsfilms "Ziemlich beste Freunde" in den Kammerspielen.

Durch das Ungarn Theater Festival im Burgtheater und die von Robert Alföldi, dem Ex-Intendanten des Ungarischen Nationaltheaters, inszenierte deutschsprachige Erstaufführung der Dramatisierung des Romans "Die Ruhe" des Ungarns Attila Bartis unter dem Titel "Meine Mutter, Kleopatra" am Landestheater Niederösterreich (29.) steht der März auch im Zeichen des ungarischen Theaters.

April
Am 3. April haben "Die Schüsse von Sarajewo" von Milo Dor im Theater in der Josefstadt ihre Uraufführung, tags darauf kommt das Projekt "Ausnahmezustand Mensch Sein" im Volkstheater heraus, bei dem ausgehend von Shakespeares "Sturm" 30 Laiendarsteller in neun Sprachen gemeinsam "ein Bewusstsein für sozialen Zusammenhalt schaffen" wollen. David Bösch inszeniert Tankred Dorsts "Parzival" im Akademietheater. Am Landestheater Salzburg interpretiert Stephanie Mohr "Die Dreigroschenoper" und wird Peter Handkes Stück "Die schönen Tage von Aranjuez" nachgespielt. Am Schauspielhaus Graz inszeniert die 2015 nach Wien wechselnde Intendantin Anna Badora Tschechows "Ivanov" (12. April)

Mai
Der Mai wird wie stets ein starker Theatermonat, beginnend am 1. mit "Die letzten Tage der Menschheit" im Volkstheater. Dort gastiert am 10. auch Michael Thalheimers radikal reduzierte Version der "Geschichten aus dem Wiener Wald" aus dem Deutschen Theater Berlin und eröffnet damit den Reigen hochkarätiger Theaterproduktionen der Wiener Festwochen, bei dem u.a. "Die Neger" von Jean Genet in der Regie von Johan Simons auf dem Programm steht. Ebenfalls im Mai bringt Jan Bosse im Akademietheater Tschechows Klassiker "Die Möwe" heraus.

Juni
Am 13. Juni hat Mark Haddons Roman "Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone" in der Bearbeitung von Simon Stephens im Volkstheater Premiere - und schon geht es Richtung Festival-Saison, in der etwa die Sommerspiele Melk eine "Metropolis"-Fassung von Franzobel bringen und die Festspiele Reichenau mit Nicolaus Hagg "1914 - Zwei Wege in den Untergang" bieten.

Das Generalthema Krieg steht anlässlich des 100. Jahrestags des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs im Mittelpunkt des Schauspielprogramms der Salzburger Festspiele, u.a. mit "Die letzten Tage der Menschheit" im Landestheater, Horvaths "Don Juan kommt aus dem Krieg" in einer Inszenierung von Andreas Kriegenburg auf der Perner Insel, wo auch Katie Mitchell "The forbidden Zone" von Duncan Macmillan uraufgeführt wird.

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