Der italienische Künstler Alessandro Geraldini sorgt mit seiner Kunstinstallation zum Amstettner Inzestfall für Aufsehen.
Die Installation mit dem in diesem Zusammenhang gruseligen Titel "Im Namen des Vaters" in der italienischen Hauptstadt Rom sorgt für kontroversielle Diskussionen. Das Kunstobjekt, welches Einblicke in eine bizarre, dunkle Welt geben soll, besteht aus einem kleinen Gang, der zu einer Pyramide aus 24 Fernsehschirmen führt. Der Künstler Alesandro Geraldini dazu: "Es sind 24, wie die Jahre, die die Tochter von Josef Fritzl im Keller verbracht hat." Geraldini ist Sprecher der Gruppe, die die Insallation entworfen hat.
Schaurig
Das Kunstobjekt besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil
zu sehen sind Bildschirme, die dasselbe Bild senden: Josef Fritzls Verließ -
das Bad sowie das Wohnzimmer im Keller. Beklemmende Bilder, die um die Welt
gegangen sind und die fast jeder verinnerlicht hat. Als Geräuschkulisse
dienen alltägliche Töne eines durchschnittlichen Tages. Desweiteren besteht
die Installation aus einem zweiten und dritten Saal. In letzterem werden
Bilder von Josef Fritzl, dem "Monster von Amstetten", gezeigt. Die
Kunstgruppe um Geraldini hat die Bilder so angeordnet, dass der Peiniger
schlussendlich lächerlich gemacht wird. Zusätzlich flimmern Radio- und
Fernsehberichte über Screens.
Erforschung psychologischer Welten
In der surreal angehauchte
Installation soll das erschreckende Gefühl, welches von dem Fritzl-Fall
ausgegangen ist, noch einmal veranschaulicht werden, der Besucher wird dazu
bewegt, intensive Leidenschaften durchzuspielen. Gegenüber dem ORF verrät
er: "Mit dieser Installation wollen wir zum Nachdenken anregen und die
Reaktionen ergründen, die schockierende Nachrichten in den Menschen
auslösen. Wir haben den Fall von Amstetten gewählt, nicht um Österreich zu
kriminalisieren, sondern um die psychologischen Mechanismen zu vertiefen und
zu erforschen, die die Medien mit ihren beängstigenden Berichten auslösen."