Der bayerische Kabarettist Gerhard Polt gastiert heute in Wiener Neustadt.
„Ich bin ein Erzähler, der nach Lust und Laune erzählt,“ sagt Gerhard Polt im ÖSTERREICH-Interview. Für seine Solo-Abende benötigt er daher kein dramaturgisches Konzept: „Ich entscheide wirklich erst am Abend, welche Geschichten ich erzähle.“
Das riesige Repertoire, aus dem der mittlerweile 65-jährige Bayer schöpft, reicht vom CSU-Politiker, der Afrikanern die „Demokratie“ erklärt, bis zum Grantler, der am Tennisplatz herumflucht. Fluchen hält Polt für ein Kulturgut: „Ein richtig g’schertes Fluchen, wie ich’s als Kind noch gehört ab, mit dieser Fantasie, findet heute nicht mehr so statt. Die Leut’ sind fast schon zu phlegmatisch zum Fluchen.“
Politik
Zum „Fluchen“ genug gab es für Polt während der
politischen Ära Stoiber. Dass diese nun vorbei ist, bereitet ihm, was den
Stoff für seine Satiren betrifft, keine Sorgen: „Ich war weder auf den Franz
Josef Strauß noch auf den Stoiber jemals angewiesen. Das wär’ ja auch
schlimm!“
Burg
Am 11. März gastiert Polt wieder einmal mit seinen
musikalischen Wegbegleitern, den Biermösl Blosn, im Burgtheater. Unvergessen
ist der Auftritt von 2001 mit den Toten Hosen. Ehrfurcht zeigt er wenig:
„Wenn man in einem Bierzelt besteht, braucht man das Burgtheater nicht zu
fürchten.“
Davor gibt es aber Polt im Solo. ÖSTERREICH
präsentiert ihn heute in Wiener Neustadt und morgen, um 20 Uhr, in
Klosterneuburg.