AIDS ein Gesicht verleihen - so die Intention der neuen Kampagne gegen die Immunschwächekrankheit. Fünf Promi's bekennen...
Traurige Bilder in Schwarz-Weiß gehalten, Stille. Plötzlich erscheint Markus Kavka - beliebter MTV-Moderator und Kultidol einer ganzen Generation am Fernsehschirm. Ebenso wie Nova Meierhenrich, stilbewusste Trendfrau und Ex-Bravo-TV-Moderatorin. Menschen, die den Zeitgeist stark repräsentieren und Vobildfiguren für viele junge Leute geworden sind. Nach kurzer Schweigepause bekennen sie: "Ich habe Aids."
Medienrummel
Die nach Ostern gestartete Werbekampagne, die
weitere Personen wie Schauspieler Herbert Knaup oder RTL-Supernanny
Katharina Saalfrank beinhaltet, sorgt für massiven Wirbel. Der Schock,
wonach Prominente an HIV erkrankt sind und es im Fernsehen und auf Plakaten
offen zugeben, krank zu sein, sitzt im ersten Moment tief. Und genau dieser
Zustand ist es, mit dem der deutsche Verein vor allem junge Menschen
wachrütteln soll. Bislang ist die Immunschwäche eine Erkrankung ohne Gesicht
geblieben, äußerst selten haben sich in der Öffentlichkeit stehende Personen "geoutet",
positiv zu sein.
Aufrüttelnde Kampagne
Nur wer das Wortspiel "Ich habe
AIDS...nicht vergessen" richtig deutet, kommt drauf, dass der kleine
Nachsatz darauf hinweist, dass die Prominenten zwar keine "Bekenner"
im realen Sinn sind, sondern als Gesicht dafür zur Verfügung standen. Der
Schock-Effekt ist vorprogrammiert - auf vielen Foren tauschen sich sämtliche
User aus und spekulieren, ob die Stars tatsächlich erkankt sind. Dies ist
hiermit offiziell widerlegt.
AIDS ist in Vergessenheit geraten
Die Idee dahinter: Die
tödliche Krankheit, die jeden betreffen kann, ist in den letzten Jahren
medial eher untergegangen. Eine Krankheit "berührt" erst,
wenn es jemanden trifft, den wir persönlich kennen. Und wen kennen wir alle?
Prominente. Mit dieser Kampagne ist ein neuer Weg gefunden worden, wie
Menschen mit Hilfe von Prominenz wachgerüttelt werden. AIDS verdient
Aufmerksamkeit, keine Vergessenheit. Die Krankheit betrifft nicht nur
Randgruppen, sondern jeden - diese fälschlich geglaubte These soll damit
widerlegt werden, der Schutz durch Kondome rückt wieder in den Mittelpunkt.