Manet folgt Monet

Internationale Ausstellungstipps 2011

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Überblick über das Kunstangebot der kommenden Monate.

Bis 24. Jänner haben Pariser und internationale Kulturtouristen noch die Möglichkeit, die größte Claude Monet-Retrospektive seit 30 Jahren zu sehen. Über eine halbe Million Besucher haben die Ausstellung im Grand Palais schon gestürmt. Für die letzten vier Ausstellungstage haben die Veranstalter eine Rund-um-die-Uhr-Öffnung angekündigt. Auf Monet folgt wenige Monate später Manet: Das Pariser Musee d'Orsay lockt ab 5. April mit einer großen Ausstellung zu Edouard Manet, bei der vor allem sein Spätwerk beleuchtet wird. Das Grand Palais widmet sich ab 23. März Odilon Redon (1840-1916) und lässt ab 13. Mai den Bildhauer Anish Kapoor die 13.500 qm große Halle bespielen.

Picasso
Für "Picasso in Paris, 1900-1907" (ab 18. Februar) muss man sich allerdings ins Van Gogh Museum begeben. Für eine Amsterdam- oder eine Paris-Reise benötigt man normalerweise keinen speziellen Grund - für einen Ausflug nach Aachen könnte jedoch eine ungewöhnliche Ausstellung im Neuen Aachener Kunstverein Argumente liefern: "Breaking Point: Kathryn Bigelows Life in Art" zeigt ab 15. Jänner die enge Verbindung der Oscar-gekrönten Regisseurin zur US-Kunstszene der 80er und 90er Jahre. Im Kunstmuseum Wolfsburg dagegen errichtet der Österreicher Gerwald Rockenschaub eine 70 Meter lange und elf Meter hohe Wand mit hunderten Piktogrammen.

München
Für Kunstfreunde gibt es 2011 einige Gründe, in der Schweiz vorbeizuschauen. Den ersten liefert Heimo Zobernig in der Zürcher Kunsthalle, wo ab 15. Jänner Videoarbeiten und Objekte zu sehen sind. Das Kunsthaus bietet u.a. eine Werkschau zu Alberto Giacometti (ab 11. März), die Fondation Beyeler bei Basel ab 16. Jänner eine große Ausstellung von Giovanni Segantini. In München zeigt die Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung ab Ende Jänner "Orientalismus in Europa" von 1800 bis in die Gegenwart, das Lenbachhaus u.a. eine Schau zu Piet Mondrian und der Kunstlergruppe De Stijl (ab Mitte April). Die Frankfurter Schirn Kunsthalle zeigt ab 11. Februar "Surreale Dinge. Skulpturen und Objekte von Dali bis Man Ray".

London
Das Thyssen-Bornemisza Museum in Madrid widmet sich ab 8. März "Heldinnen", starken Frauen in der Kunst von der Renaissance bis heute. In London gibt es 2011 u.a. Gabriel Orozco, eine Miro-Retrospektive sowie eine Gerhard Richter-Schau in der Tate Modern, während die Hayward Gallery mit Ausstellungen der englischen Künstlerin Tracey Emin (ab 17. Mai) und der Schweizerin Pipilotti Rist (ab 28. September) punktet. Die National Gallery verspricht für ihre Ausstellung "Leonardo da Vinci: Painter at the Court of Milan", die sich ab 9. November ausgehend von dem jüngst restaurierten Gemälde "The Virgin of the Rocks" vorwiegend Leonardos Tätigkeit als Maler am Hofe von Lodovico Sforza widmet, die kompletteste Schau an Leonardo-Gemälden, die es je gab, inklusive "sensationeller Leihgaben, die noch nie zuvor in Großbritannien zu sehen waren".

Biennale
Im Jahr eins vor der documenta 13 (9. Juni bis 16. September 2012 in Kassel) ist aber ohne Zweifel die 54. Kunstbiennale Venedig (4.6.-27.11.) der wichtigste Termin im internationalen Kunstkalender 2011 (neben der Art Basel natürlich: 15.-19.6.). Die Schweizer Kunsthistorikerin Bice Curiger kuratiert die Überblicks-Schau, die Künstlerin Eva Schlegel den Österreich-Pavillon.

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