Ausstellung ab 15.9. im KHM zu sehen
„Wer um Himmels Willen war Karl der Kühne, wurden wir in letzter Zeit häufig gefragt.“ KHM-Direktorin Sabine Haag und ihr Kuratoren-Team beantworteten gestern im Zuge einer Führung durch die neue Großausstellung im „Kunsthistorischen“ diese nicht ganz unberechtigte Frage.
Schillernde Persönlichkeit
Also: Karl der Kühne (1433–1477)
war der letzte und mächtigste Burgunder-Fürst und eine der schillerndsten
Persönlichkeiten seiner Zeit. „Sein Charakter war widersprüchlich, Karl war
sparsam und stilvoll zugleich, in Kriegen besonders grausam, aber auch
fromm. Die typischen Spannungsfelder des 15. Jahrhunderts kristallisierten
sich in seiner Person wie in keiner anderen.“
Auch die Frage, weshalb beim Entrée der prachtvollen Karl der Kühne-Schau im KHM kein Porträt des titelspendenden Burgunders, sondern des Habsburgers Karl V. prangt, ist leicht beantwortet: Karl der Kühne fädelte aus machtpolitischen Gründen die Hochzeit seine schönen Tochter Maria mit Maximilian I. ein, und Karl V., in dessen Reich sprichwörtlich die Sonne nicht unterging, war sein Urenkel.