Comedy-WIrbel

Stermann verteidigt sich gegen Vorwürfe

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Der Comedian Dirk Stermann findet die Vorwürfe gegen ihn und Christoph Grissemann ungerechtfertigt.

In der neuen erscheinenden Ausgabe der Wochenzeitung Falter nimmt Dirk Stermann vom Kabarettistenduo Stermann/Grissemann zu den Vorwürfen des Kärntner Landeshauptmanns Gerhard Dörfler Stellung. Dörfler warf dem ORF vor, dass die "Willkommen Österreich"-Sendung von Stefan Grissemann und Dirk Stermann über den Tod Jörg Haiders "geschmack- und pietätlos" gewesen sei. Er forderte den Rektor der Universität Klagenfurt auf, den geplanten Auftritt des Kabarettistenduos zu untersagen.

Neuer Kärnten-Auftritt unklar
Im Gespräch mit dem Falter sagt Stermann, dass die beiden Kabarettisten noch nicht wissen, ob sie in Kärnten auftreten werden: "Wenn man aber im Internet Postings von Leuten liest, die busweise dort hinfahren möchten, damit wir in Särgen zurück geschickt werden, dann ist das keine gute Voraussetzung für einen lustigen Abend." Mittlerweile berichtet Ingo Krassnitzer, Kärntner Veranstalter des Grissemann/Stermann-Abends auf der Uni Klagenfurt, in der Kleinen Zeitung von einem Anschlag auf seinen PKW.

Nicht nachvollziehbar
Die Kärntner Aufregung über die "Willkommen Österreich"-Sendung kann Stermann nicht nachvollziehen: "Das war keine bösartige Berichterstattung. Ich finde, es sollten sich alle an Claudia Haider ein Beispiel nehmen. Die ist wahrscheinlich traurig, dass ihr Mann gestorben ist, geht aber cool mit diesem Hype um. Dabei ist sie von Haiders Tod wesentlich mehr betroffen als der Herr Dörfler." Den Kabarettisten sei es weder darum gegangen, "ein Bundesland zu diskreditieren", noch hätten sie sich darüber lustig gemacht, dass ein Mensch stirbt. "Wir haben uns angesehen, wie diese Trauer - und zwar eine verordnete Trauer - zelebriert wurde. Die Kärntner müssen es aushalten, wenn ein Deutscher ihre Tracht trägt. Deswegen ist nicht das ganze Land entweiht."

Petztner im selben Boot
Abgesehen davon seien aus Pietätsgründen einzelne Passagen aus dem Programm genommen worden. "Zum Beispiel war in einem Film die Familie Haider kurz zu sehen. Das haben wir herausschneiden lassen, weil wir das nicht wollten." Über den designierten BZÖ-Obmann Stefan Petzner, der in der ORF-Satireshow ebenfalls parodiert wurde, sagt Stermann: Ich habe Petzner zum ersten Mal kurz vor Haiders Tod wahrgenommen, bei einer Pressekonferenz über dieses Straflager für Asylwerber auf der Alm. Er saß dort und hat immer so hämisch gelacht. Da habe ich gemerkt, dass das ein emotionaler Mensch sein muss, weil der große Freude empfinden kann, wenn Ausländer auf einen Berg gesetzt werden. Da ist es doch okay, auch darüber zu reden, wenn der nicht lacht, sondern weint. Da muss er auch mit so einer kleinen Parodie fertig werden."

Foto (c): APA

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