Türkischer Action-Film als "antisemitisch" und "geschichtsverdrehend" bezeichnet.
Am Donnerstag ist der umstrittene türkische Film "Tal der Wölfe - Palästina" in den österreichischen Kinos angelaufen. Die Vorwürfe gegen den Streifen, der den israelischen Angriff auf eine türkische Hilfsgüter-Lieferung vom Mai 2010 thematisiert und als Ausgangspunkt der Filmgeschichte heranzieht, reichen von "gewaltverherrlichend", "antisemitisch", "antiisraelisch", "antiamerikanisch" bis "geschichtsverdrehend". Der von blutigen Schuss- und Kampfszenen geprägte Film wurde von der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ab 18 Jahren freigegeben. Am Ende der Filmvorführung gab es großteils Applaus.
"Geschmacklos und zynisch"
Am vergangenen Dienstag hatte der Bundesverband der Israelitischen Kultusgemeinden (IKG) in Österreich den umstrittenen Film in einer Aussendung scharf verurteilt. Vor allem, dass der Film am internationalen Holocaustgedenktag seine Premiere in mehreren österreichischen Kinos feiert, bezeichnete der Generalsekretär des IKG-Bundesverbands, Raimund Fastenbauer, gegenüber der APA als "geschmacklos und zynisch".
Am vergangenen Montag hatte auch der "Koordinierungsrat deutscher Nicht-Regierungsorganisationen gegen Antisemitismus" die Verbreitung "antiamerikanischer, antiisraelischer und antisemitischer Stereotyp-Bilder mit volksverhetzendem Charakter" verurteilt.
Gaza-Blockade thematisiert
In "Tal der Wölfe" wird der israelische Angriff auf das türkische Hilfsschiff Mavi Marmara vom Mai 2010 cineastisch aufgearbeitet. Soldaten hatten bei dem Einsatz gegen die Flotte, die die Gaza-Blockade aufbrechen wollte, neun türkische Aktivisten getötet. In dem Film macht sich der türkische Geheimagent Polat Alemdar auf, um sich blutig und brutal an den Verantwortlichen für die Angriffe zu rächen. Dem Film waren eine türkische Fernsehserie und eine Reihe erfolgreicher Kinofilme vorangegangen.
Video: Tal der Wölfe - Trailer