Der frisch gekürten Miss France 2008 droht nach der Veröffentlichung von Fotos in anzüglichen Posen schon wieder der Titelverlust.
Die 22-jährige Valérie Begue müsse "sofort zurücktreten oder wir werfen sie raus", sagte die Vorsitzende des Miss-France-Komitees, Genevieve de Fontenay, am Freitag. Sie sei "unwürdig", die Miss-Ehre zu tragen. Die von der Insel Reunion stammende Begue war Anfang Dezember durch TV-Zuschauer und eine Jury aus Prominenten gewählt worden. Das Magazin "Entrevue" veröffentlichte am Freitag eine Serie von Fotos, auf denen Begue unter anderem beim Schlecken von ausgeschüttetem Joghurt und als "Gekreuzigte" auf dem Wasser treibend zu sehen ist.
Veranstalterin über Fotos entsetzt
"Das ist keinesfalls
hinnehmbar", schimpfte Fontenay, die den Wettbewerb schon seit Jahrzehnten
ausrichtet, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Sie wolle Begue nicht mehr
sehen: "Ich kann nicht das ganze Jahr mit einem Mädchen wie der
herumlaufen." Es sei ihr vollkommen unverständlich, wie Begue "die Frechheit
haben konnte", trotz des Wissens um die Fotos bei den Miss-Wahlen überhaupt
anzutreten. Sie sei "schrecklich enttäuscht". Wenn der Mitveranstalter
Endemol, der die TV-Rechte an der Miss-Wahl hat, nicht mit ihr einer Meinung
sei, dann werde sie selbst von ihrem Amt zurücktreten.
Rechtfertigung: "Ich war jung"
Begue, die am Vortag in
ihrer Heimat La Reunion vor der Ostküste Afrikas begeistert von der
Bevölkerung empfangen wurde, lehnte einen Rücktritt ab. Sie sei "durch die
Veröffentlichung von drei Jahre alten persönlichen Fotos verraten worden",
sagte sie im Sender Radio Free Dom. Sie sei für die Fotos nie bezahlt
worden. "Das waren Versuche, ich war jung." Dennoch gehe sie davon aus, dass
sie ihren Titel verlieren werde. Zurücktreten wolle sie aber nicht.
Skandal bei Miss-Wahl bereits 2004
Als Miss-Kandidatin musste
Begue einen Vertrag unterzeichnen, dass sie niemals "in zweideutigen Posen
oder vollkommen nackt" Model gestanden hat. Wenn sie tatsächlich ihren Titel
verliert, würde eine der Nächstplatzierten aus dem Wettbewerb ihre Stelle
übernehmen. Schon 2004 war der französische Miss-Wettbewerb durch einen
Skandal erschüttert worden.