Austropop-Wunder

Ambros: Comeback nach Spitals-Drama: „Wunder, dass ich noch stehe!“

Am Mittwoch aus dem Spital entlassen - jetzt schon wieder auf der Bühne. Wolfgang Ambros war am Samstag in Baden mit seiner epochalen Unplugged-Show wieder ganz der Alte: Der ewige Kaiser des Austropop.  

Er ist wieder da! Letzten Sonntag musste er wegen eines schwerwiegenden „neurologischen Problems“ ins Spital. Am Mittwoch wurde er entlassen und jetzt ist er schon wieder auf der Bühne. Am Freitag in Oslip sogar noch mit „dem Bandl vom Krankenhaus“ auf der rechten Hand und am Samstag bei oe24-Lokalaugenschein in Baden, wo er das Spitals-Drama nur mit der Songzeile „Es ist ein Wunder, dass ich überhaupt noch stehe“ erwähnte, war er wieder ganz der Alte. Wolfgang Ambros bleibt das Stehaufmandl des Austropop. Der Kaiser ja sowieso.

Ambros: Comeback nach Spitals-Drama: „Wunder, dass ich noch stehe!“
© zeidler

Ambros: Comeback nach Spitals-Drama: „Wunder, dass ich noch stehe!“
© oe24/Thomas Zeidler

Ambros: Comeback nach Spitals-Drama: „Wunder, dass ich noch stehe!“
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Mit unvergänglichen Hymnen wie „Du bist wia de Wintasun“, „A Mensch möcht I bleib‘n“, „Langsam woch‘s ma z‘amm“ oder „Da Hofa“ riss er in der Sommerarena 700 Zuseher (ausverkauft!) zu Standing Ovations hin. Er selbst blieb für die emotionale und weit über zweieinhalb Stunden lange Unplugged-Show „Pur VII“ jedoch wieder sitzen.

Wolfgang Ambros mit Thomas Zeidler

Wolfgang Ambros mit Thomas Zeidler

© oe24/Thomas Zeidler

Angeheizt von einem „Schee dast do bist Woifal“-Fan-Plakat hatte er jedoch schon bald mit der Raumtemperatur zu kämpfen: „Da is aber scho ordentlich koit bei euch!“ Mit einer eiligst aus der Garderobe herbeigeschafften Lederjacke ging‘s im Dreiklang mit Günter Dzikowski (Keyboard) und Roland Vogl (Gitarre) erwärmend weiter. Mit einem eindringlichen Mix aus Hymnen („Du vastehst mi ned“), Raritäten wie „Er ist vom Land“ („Eine unanständige Nummer“), wo er auch wieder den FPÖ-Chef thematisierte („Er so bled - dass we scho zum vierten Mal den Kickl wählt.“) und launischen Ansagen: „Eine Ehe ist wie ein Hurrikan: erst a bissl blasen und dann wird’s a bissl stärker und irgendwann verlierst dein Haus - Gottseidank hab noch ein Zweites.“

Ambros: Comeback nach Spitals-Drama: „Wunder, dass ich noch stehe!“
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Dazu gab‘s Coverversionen von Bob Dylan („Denk ned noch“), Monty Python („Die Sonnenseit‘n vom Leb‘n“) und seinen verblichenen Freunden Georg Danzer („Jö schau“) und Willi Resetarits („Feia“).

Ambros: Comeback nach Spitals-Drama: „Wunder, dass ich noch stehe!“
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Nach der Pause ärgerte er sich erst einmal in seiner typischen Grantler-Manier - ein weiteres Zeichen, dass er wieder ganz der Alte ist - über ein paar zu spät gekommene Besucher („Was is denn da für a Wirbel auf der Galerie“), um sogleich mit lange nicht gespielten Schmankerln wie „Lokalverbot“, „Samma wieder guat“ („Ein Lied aus dem Süden der USA. Dort wo die meisten Trump-Anhänger daheim sind“) oder „Minderheit“ die Stimmung einzuheizen.

Ambros: Comeback nach Spitals-Drama: „Wunder, dass ich noch stehe!“
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Mit ewigen Klassikern wie „A Mensch möcht I bleib‘n“, „Zwickt‘s Mi“, „Heidenspaß“, das er mit den witzigen Worten „Der Papst a Ami! Packt ihr des?“ anstimmte, oder „Gezeichnet für‘s Leben“ und dem Zugaben-Furioso rund um „Da Hofa“, „Die Blume aus dem Gemeindebau“, die von Handylichtermeer begleitete „Kinettn“, „Zentralfriedhof“ oder „Schifoan“, dem er noch die treffenden Abschiedsworte „Gott schütze euch“ draufsetzte, ja sowieso. Ein Triumph! Und eigentlich unglaublich, dass Ambros erst drei Tage zuvor aus dem Spital entlassen wurde. Mag Rainhard Fendrich als Gewissen des Austropop gelten, so ist und bleibt Ambros dessen Seele.

Ambros: Comeback nach Spitals-Drama: „Wunder, dass ich noch stehe!“
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Das beweist er auch am 25. Mai in Traunstein, Bayern, wenn er das krankheitsbedingt ausgefallene Konzert nachholt und am 19. Juli im Wiener Ernst Happel Stadion als Vorprogramm von Seiler und Speer.

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