Die Pop-Sängerin aus Chicago feiert am 17. September ihren 41. Geburtstag. Jahrelang hatte sie sich fünf Jahre jünger gemacht - wohl, weil ihre alte Plattenfirma das wollte. Sie habe sich mit dieser Lüge aber zuletzt immer unwohler gefühlt. Sie selbst vergleicht sich mit einem guten Wein, der im Alter immer besser wird. Das gelte auch für ihre Musik, meint Anastacia.
Mit einer neuen Plattenfirma und einem neuen Management kam auch ein neues Image. Doch die ewigen Fragen nach ihrem Stilwechsel gingen der gebürtigen Chicagoerin schnell auf die Nerven. "Auch ich darf ja wohl erwachsen werden. Nichts anderes drückt mein neuer, klassischerer Stil aus", sagte Anastacia. Dass sie sich die Augen lasern ließ, heiße keineswegs, dass sie ihren Faible für Brillen abgelegt habe.
Auf ihrer Tour, die Anastacia im Juni auch nach Europa führte, trat sie sowohl mit als auch ohne ihr früheres Markenzeichen auf. "Das Schräge ist, dass die Fans dann am lautesten schreien, wenn ich die Brille trage. Als hätten sie nur dann die richtige Anastacia vor sich." So oft ihr Fragen nach dem Verbleib der Brillen gestellt werden, so häufig muss Anastacia auch zum Thema Nachwuchs Auskunft geben.
Schließlich feierte sie im April bereits den zweiten Hochzeitstag mit ihrem Ex-Bodyguard Wayne Newton. "Nein, ich will keine Kinder", sagt sie. Ihr Mann habe schon zwei Kinder aus einer früheren Beziehung. Sie selbst habe ein Patenkind. "Und dafür hat mir meine Karriere sehr viel gegeben. Man kann nicht alles haben."
Seit der "kleinen Lady mit der großen Stimme" 2000 mit "I'm Outta Love" der internationale Durchbruch gelang, verkaufte sie allein in Europa und Australien mehr als 17 Millionen Alben. Ihren Musikstil umschrieb Anastacia mal mit "Sprock", einer Mischung aus Soul, Pop und Rock.
Ihre Eltern hatten ihr das Talent mit in die Wiege gelegt. Vater Newkirk war Sänger und die Mutter arbeitete als Tänzerin am Broadway. Als sich die Eltern scheiden ließen, lebte Anastacia für eine Weile bei ihrer Mutter in Chicago, kehrte aber wieder nach New York zurück. Dazwischen kam der erste gesundheitliche Schicksalsschlag: Bei der damals 13-Jährigen wurde die chronische Darm-Krankheit Morbus Chron festgestellt. Die Folgen: immer wiederkehrende Schmerzen und eine Operation, der sie eine etwa 18 Zentimeter lange Narbe auf dem Bauch zu verdanken hat. "Ich bin eine Kämpfernatur und nichts kann etwas daran ändern", so Anastacia.
Sie ließ sich zur Tänzerin ausbilden, konnte bei den Plattenchefs allerdings nicht auf Anhieb punkten: "Sie wussten nicht wohin mit mir", erzählt der Pop-Star. Anastacia aber gab nicht auf: Bei einem Talentwettbewerb von MTV sang sie sich 1998 ins Finale. Es folgte ihr Auftritt in der Show "The Cut" und plötzlich konnte sie sich vor Angeboten kaum retten. Das Debütalbum "Not That Kind" zog sofort in die Top Ten Europas und Asiens ein. Die Interpretin konnte den Echo, die Goldene Europa und den World Music Award einheimsen.
Dann kam 2003 der zweite Schicksalsschlag: die Brustkrebsdiagnose. Zum Glück wurde die Krankheit früh erkannt und die Sängerin konnte sofort mit der Behandlung beginnen. Sie zog sich zurück, um zu kämpfen. Operation und Chemotherapie folgten. Schon im September des gleichen Jahres, ging sie ins Studio. Sechs Monate später waren zwölf Titel für ihr neues Album "Anastacia" fertig.