'Gefährliche' Songtexte

Deutsche schießen weiter scharf gegen Gabalier

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Experte Michael Fischer machte sich auf die Suche nach "Rechtspopulismus" in Gabaliers Texten.

Den Deutschen wird Andreas Gabalier offenbar zur Obsession. Erst die Aufregung um die Verleihung des Karl-Valentin-Ordens an Gabalier. Jetzt versuchte der deutsche Liedgut-Experte Fischer nachzulegen: Er forscht im Zentrum für Populäre Kultur und Musik an der Universität Freiburg. Für Bento, das Jugendportal von Spiegel online, analysierte er Gabaliers Texte. Fazit: „Was Gabalier besingt, ist reaktionärer Kitsch nahe an der Selbstparodie.“ Und: Einige Passagen seien „gefährlich“.

Gezielt

Obwohl Gabalier stets beteuere, er sei „nicht politisch“, sieht Fischer das anders: „Er singt von ‚Freiheit‘, von ‚Kameraden‘ und ‚Heimatsöhnen‘. Damit nutzt er bewusst Begriffe aus dem rechtspopulistischen Umfeld.“ Viele Bilder fänden sich in alten Soldatenliedern wieder: „Adler, die über Gipfel gleiten, Kameraden, die standhaft bleiben.“

Eisernes Kreuz

So singt ­Gabalier in Mein Bergkamerad vom Eisernen Kreuz. Fischer: „Wenn er von einem Eisernen Kreuz auf dem Gipfel singt, dann kann das kein Zufall sein.“ Das Eiserne Kreuz war ein Nazi-Kriegsorden.

Der Wissenschaftler erkennt ein geschicktes „Spiel mit Begriffen“, das man auch bei AfD-Politikern findet – und bei Rechtsextremen: „Es geht darum, zu empören und in rechten Kreisen die gewollte Wirkung zu erzielen“, so Fischer.

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