Heinz "Honzo" Holecek wurde 74

Er starb an seinem Geburtstag

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Opern-Star, Ur-Wiener, Parodist, Tier-Freund.

 Heinz Holecek war seit längerer Zeit schwer krank: „Das Herz“, sagen seine Freunde. Anfang Februar brach der Wiener Kammersänger, Schauspieler und Parodist in der Nähe seiner Wohnung in Währing beim Spazierengehen zusammen. Bewusstlos blieb „Honzo“ auf dem schneebedeckten Asphalt liegen - Herzattacke, Atemstillstand.

Er drohte auf der Straße zu sterben
Seine Frau Bärbel rief die Rettung. Nach auf dem Gehsteig begannen Notarzt und Sanitäter der Wiener Rettung mit der Reanimation. Sie konnten den damals 73jährigen ins Leben zurückzuholen, doch Holecek lag danach lange Zeit im AKH im Koma.

Von der schweren Attacke im Februar hat er sich nie mehr erholt. Am Freitag, den 13., seinem 74. Geburtstag, hörte das Herz des beliebten Sändgers für immer auf zu schlagen.

Allround-Künstler und verschenktes Talent
Holecek war ein Allroundkünstler, ein Wiener Original: Als junger Bariton brillierte er als Papageno. Später als Frosch in der „Fledermaus“, oder als Zettel im „Sommernachtstraum“: „Er konnte die Menschen packen, sie begeistern“, sagt sein Freund Harald Serafin zu ÖSTERREICH. Mit dem Nachlassen der Stimme verlegte er sich aufs Wienerlied, parodierte, engagierte sich aufopfernd für den Tierschutz.
Holecek hinterlässt seine Frau Bärbel, seinen Sohn Sebastian, ebenfalls Opernsänger, und seine Tochter Rosina. ORF 2 bringt heute, 22 Uhr, ein Porträt des Künstlers.

Holeceks Jahrhundertshow (tw. s/w) (VPS 22.00) Heinz Holecek war nicht nur ein wunderbarer Sänger, sondern auch ein großartiger Parodist. Er selbst präsentierte in dieser Sendung Persönlichkeiten eines Jahrhunderts, imitiert von - Heinz Holecek. Und so sieht man köstliche Parodien von Kaiser Franz Josef über Marcel Prawy bis Marcel Reich-Ranicki und Otto Baric.

„Österreich verliert mit ihm ein Stück seiner Kultur-Geschichte“, sagt Harald Serafin.

Lesen Sie auf der nächsten Seite das Interview mit Harald Serafin über Heinz Holecek: "Er war mein Freund"

Harald Serafin: "Honzo war mein Freund"

ÖSTERREICH: Heinz „Honzo“ Holecek war Ihr Freund …
Harald Serafin: Ja, seit 1968, ein halbes Jahrhundert lang. Damals waren wir beide an der Oper in Zürich ­engagiert, Hochzeit des Figaro. Er hatte eine wahnsinnige Stimme, war von uns allen das größte Talent. Eine außergewöhnliche Persönlichkeit mit einem herrlichen, frischen Humor. Ich kann mich nicht erinnern, dass er jemals auf jemanden böse gewesen wäre. Honzo war ein Guter, ein sehr Guter.

ÖSTERREICH: Was war das Besondere an ihm?
Serafin: Er hatte das Talent, die Menschen sofort zu packen, er brauchte sich keine Mühe zu geben, er hatte diese göttliche Ausstrahlung. So konnte er bis zum Ende seines Lebens reüssieren. Wo er war, war Stimmung, Begeisterung, Freude, Humor, Menschlichkeit. Er hat gelebt, sehr viel gelebt sogar. Jetzt ist er jung gestorben …

ÖSTERREICH: Mit nur 74 Jahren …
Serafin: Das ist viel zu jung, aber jedem ist es so beschieden, wie es eben sein muss. Ich weiß nicht, wie krank er zuletzt war, hörte nur von seinem Zusammenbruch im Februar dieses Jahres, wahrscheinlich hat er sich davon nicht mehr richtig erholt. ­Österreich verliert mit ihm einen Ur-Wiener, obwohl 
die Wiener in ihrer raunzenden Art eigentlich weit von ihm entfernt waren. Er kannte kein nörgelndes Jammern, er war ein durch und durch ­humorvoller, positiver Mensch.

ÖSTERREICH: Zuletzt wurde es doch ruhig um ihn.
Serafin: Natürlich, aber das ist doch klar. Die Stimme lässt nach, läuft aus, als Frosch war er aber bis zuletzt ein Erlebnis. Vielleicht hätte man sich früher mehr um ­seine Stimme kümmern müssen. Holecek war aber ein ­hervorragender Vorleser, ein Parodist, ein Wienerlied-­Interpret der Sonderklasse. Größen seines Kalibers gibt es in Österreich fast keine mehr, vielleicht den Otto Schenk noch. Sonst sind doch alle weg. Mit Honzo ging ein Stück Kulturgeschichte.

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