Die heutige Ordensverleihung an Gabalier in München lässt die Wogen weiter hochgehen.
„I tät den Andi Gabalier nicht an die Wand stellen lassen, aber samma si ehrlich, eigentlich gherat er ersch…“ Mit dieser drastischen Textzeile meldet sich das Wiener Rapper-Duo Kid Pex und Kroko Jack in einem YouTube-Video zur Debatte um Andreas Gabalier zu Wort – der geschmacklose Höhepunkt der massiven Kritik an der Verleihung des Karl-Valentin-Ordens an den Volks-Rock’n’Roller.
Der traditionsreiche Orden der Münchener Faschingsgesellschaft Narrhalla wird heute Abend in der bayerischen Hauptstadt im Rahmen des Balls „Soiree Münchner Leben“ im Deutschen Theater Ballhaus verliehen. Einen Tag zuvor war er noch am Semper Opernball in Dresden zu Gast und trat dort zu Mitternacht als Star-Act auf.
Proteste bei Ordensverleihung erwartet
Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr, wenn die Festgäste inklusive Gabalier über den roten Teppich in der Schwanthalerstraße 13 schreiten. Laut eigener Ankündigung will Gabalier dabei den Dresscode „Black Tie“, also Smoking oder dunkler Anzug mit Mascherl, durchbrechen und in Knickerbocker auftreten.
Im Umfeld der Veranstaltung wird mit Protesten gegen Gabalier gerechnet, der die Sache allerdings sehr locker sieht: „Es gibt um diese Veranstaltung jedes Jahr Aufregung. Auch gegen Philipp Lahm wurde letztes Jahr protestiert.“
Eröffnet wird das Event um 20 Uhr mit dem Auftritt des Kinderprinzenpaares Marcus I. und Juli I.
"Volkssänger 2.0"
Um 22 Uhr ist es dann so weit: Der Präsident des Faschingsvereins würdigt Gabalier mit dem seit 1973 verliehenen Karl-Valentin-Orden als „Volkssänger 2.0“. Die Laudatio hält Alt-Rock’n’Roller Peter Kraus. Die zahlreichen Kritiker, zu denen der Münchner Bürgermeister und viele Kulturschaffende zählen, halten Gabalier faschistisches, homophobes und frauenfeindliches Gedankengut vor.
In ÖSTERREICH wehrt sich Chart-Star gegen Vorwürfe
Schon zu Beginn der gewaltigen Aufregung um den Karl-Valentin-Orden für Gabalier zu Wochenbeginn wehrte sich der Chart-Star in ÖSTERREICH. Über Vorwürfe, er würde mit faschistischen Symbolen spielen und auf seinem CD-Cover das Hakenkreuz nachstellen, sagte er: „Das ist eines der dunkelsten Kapitel Österreichs. Mich damit in Verbindung zu bringen, geht zu weit. Land trägt man gerne Tracht und viele Städter können damit offenbar nichts anfangen“
Er sei vielen wohl zu bodenständig. Er wolle sich seinen Erfolg aber nicht kauputtreden lassen. Auch die nicht enden wollende Aufregung darüber, dass er den Karl-Valentin-Orden erhalte, schüttelt er ab. Alle Jahre habe es Aufregung gegeben, auch, als Philipp Lahm den Orden bekam. Selbst wenn Bob Dylan den Nobelpreis bekommt, würden sich die Leute aufregen.
Er fordert mehr Respekt vor seiner Person und vor seinen Erfolgen: „Ich fülle Stadien und Flugfelder. Habe mit dem, was ich mache, viel Erfolg. Damit kann offenbar nicht jeder umgehen. Alleine was ich für Postings auf Standard.at über mich lese – das ist dann okay?
Auch rechnet Gabalier mit seinen Kritikern aus der Branche ab: „Die sogenannten politisch korrekten Sänger werden nie so attackiert – verkaufen aber keine Tickets und müssen Konzerte absagen“.
Trotz aller Kritik will er natürlich bei der Ordensverleihung heute in München dabei sein. Er freue sich auf die Auszeichnung und wird den Orden in Lederhose und Smokingjackett mit Stolz entgegennehmen.
Skandalöses Rap-Video aus Wien
Attacke 1. Kid Pex und Kroko Jack nennen sich die beiden Rapper aus Wien, die den Musiker Andreas Gabalier in ihrem Song "So viel Polizei" den Erschießungstod wünschen. Wortwörtlich heißt es „I tät den Andi Gabalier nicht an die Wand stellen lassen, aber samma si ehrlich, eigentlich gherat er ersch…“ Das letzte Wort sprechen die Rapper nicht aus, lassen aber keinen Zweifel daran, was sie meinen, indem sie im YouTube-Video mit der Hand eine Pistole formen und diese dem eingeblendeten Kopf Gabaliers an die Schläfe halten.
Mit dem Rap-Song protestieren die jungen Musiker nicht nur gegen den wegen seiner angeblichen rechtsnationalen Tendenzen in der Kritik stehenden Musiker Gabalier, sondern auch gegen die Asylpolitik der österreichischen Regierung. In einer Textzeile heißt es; „Die Massen suchen Anschluss an den Alpen-Orbán-Style. Heute klatschen s’ für Abschiebung, morgen klatschen s’ für das Reich!“
Attacke 2.: Sein Fett bekommt in dem Lied auch Vizekanzler Heinz-Christian Strache ab, wenn das Duo rappt: „Dass si si net schamen, die heimattümelnden Gfrasta. Die Heinz-Christian Straches und Grassers rennen no frei umanand. Sie tan, wie wenn s’ uns mögen, obwohl s’ uns eigentlich hassen.“