Natascha Kampusch verrät, wie oft sie an ihre Gefangenschaft zurückdenkt.
Gegenwart. Mit zehn Jahren wurde Wienerin Natascha Kampusch auf dem Heimweg von der Schule entführt. Erst nach acht Jahren gelang ihr die Flucht aus der Gefangenschaft ihres Peinigers Wolfgang Priklopil. In Ö3-Frühstück bei mir berichtete sie am Sonntag über ihr aktuelles Leben: „Ich fahre fast täglich in den Stall und dann reite ich. Das ist sehr zeitintensiv. Meine Bücher sind meine Haupteinnahmequelle.“
Therapie. Heute Abend präsentiert Kampusch ihren neuen Ratgeber Stärke zeigen. Darin beschreibt Kampusch Methoden, die ihr in den Jahren im Verlies und danach eine Hilfe waren, eine Trauma-Therapie zum Beispiel: „Auch heute bin ich noch in Therapie.“ In der Zeit der Gefangenschaft habe ihr besonders geholfen, sich in Fantasiewelten zu denken.
Die Erinnerungen hat sie für das Buch bewusst hervorgeholt: „Das machte mir nichts, weil da ging es ja um die Erfahrungen, die mir weitergeholfen haben. Aber manchmal überfällt mich die Erinnerung an das Verlies ganz plötzlich. Ich erlebe dann eine Art Hölle, aber komme gestärkt daraus hervor, weil ich die Sicherheit habe, dass es jetzt nicht mehr der Fall ist.“ Das Wort „Keller“ könne sie aber bis heute nicht hören: „Es triggert mich.“