Star-Regisseur Robert Dornhelm feierte mit seinem Proksch-Movie "Out of Control" im Wiener Künstlerhauskino Premiere.
Er war ein verurteilter Mörder – aber auch eine schillernde Legende der Wiener Gesellschaft. Zu seinen Partys versammelte sich Polit wie Künstler-Prominenz – von Oskar Werner bis Karl Blecha – am Ende starb Udo Proksch alleine im Gefängnis.
Proksch-Movie
Dienstagabend stand er noch einmal im Mittelpunkt.
Star-Regisseur Robert Dornhelm feierte mit seinem Proksch-Movie
„Out of Control“ im Wiener Künstlerhauskino Premiere – und
viele alte Bekannte sowie Familie des einstigen Enfant terribles kamen: Die
Witwen Erika Pluhar sowie Daphne Wagner und die Geschwister Roderich
und Rüdiger Proksch waren sich einig: „Der Rummel hätte ihm
gefallen.“
Weiters anwesend
Lucona-Richter und heute Staatsanwalt Hans
Leiningen-Westerburg, Rex-Regisseur Peter Hajek, Kultur-Stadtrat Mailath
Pokorny, Tabak-Boss Beppo Mauhart, Gastronom Hanno Pöschl sowie
Tatort-Regisseur Harald Sicheritz und Bundestheater-Boss Georg
Springer.
Dornhelm über Proksch-Doku
„Ich habe
mich für den Menschen Udo Proksch, nicht für den wegen sechsfachen Mordes
verurteilten Mann interessiert“, sagt Regisseur Robert Dornhelm.
Ergo: „Ich habe den Film nicht wie ein Kriminalist gemacht. Das ist kein
Film über den Fall Lucona.“
Filmisches Denkmal
Autor Hans Pretterebner, der mit dem
Buch Der Fall Lucona viel dazu beitrug, die dämonischen Seiten des
(Lebens-)Künstlers und Society-Darlings Proksch aufzuzeigen, kritisiert die
Doku als „filmisches Denkmal, das zur Legendenbildung beiträgt“.
Facetten
Freilich waren die positiven Facetten des Mannes, der
wegen der Versenkung des Frachters Lucona lebenslänglich erhielt und 2001 in
der Haft starb, nicht Legende, sondern Realität. Karl Schranz im
Film: „Er war ein Robin Hood, ein Schlitzohr,“ Erika Pluhar:
„Ich habe mich in einen Mann verliebt, der zärtlich war.“ Karl
Schwarzenberg: „Die Tragödie des Udo Proksch war, dass er Rollen
gespielt hat und am Schluss nicht wusste, wer er war.“
Dornhelm erzählt, sein größtes Problem bei der Arbeit sei die Materialfülle gewesen. „Zahlreiche Anekdoten wegzulassen, hat am meisten geschmerzt.“
ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz: „Ich würde den Film am liebsten schon morgen senden.“ Doch jetzt läuft Out of Control exklusiv im Kino.