ORF-Star greift ATV an

TV-Intrige um Heinzl

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Der Krieg um die Lästereien von Dominic Heinzl am Opernball geht in Runde 2.

Erst war es nur eine kleine Lästerei auf dem Opernball, doch jetzt ist es ein emotionsvoller Zwist zwischen den TV-Sendern. Immer noch sorgt ein ATV-Video für Aufruhr, das ORF-Mann Dominic Heinzl beim Lästern über seinen eigenen Sender zeigt.

„Privates Gespräch“
Vor laufenden Kameras schimpfte er am Opernball über die Live-Übertragung des ORF. „Es war eine totale Katastrophe. Viel schlimmer als im letzten Jahr. Es war total arg.“ In ÖSTERREICH meldet sich jetzt der Gefilmte zu Wort und hat seine eigene Argumentation: „Ich habe ein privates SMS in einer privaten Runde diskutiert. Es ist ungehörig, private Gespräche zu belauschen. Ein solches zu filmen und zu senden, ist dreist“, so Heinzl.

Besonders brisant dabei: Jahrelang war Heinzl selbst ATV-Moderator und galt als eines der wichtigsten Aushängeschilder des Senders. Doch mit dem guten Verhältnis dürfte es jetzt endgültig vorbei sein.

So lästert Heinzl über den ORF

„Absolut illegitim“
Auch ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz findet keine positiven Worte über den privaten Konkurrenzsender: „ATV hat das Gespräch geheim aufgezeichnet. Das halte ich für absolut illegitim. Und ein schweres Foul.“

Er meint aber gleichzeitig: „Natürlich war das sehr patschert von Heinzl, so ein Gespräch genau vor der Lugner-Loge zu führen.“

„Nicht intelligent“
Wie auch immer: Trotz stetig steigender Quoten (siehe Kasten) fühlen sich Heinzl-Kritiker nach diesem Fauxpas bestätigt. Der Zentralbetriebsratschef des ORF, Gerhard Moser, fordert sogar den Rauswurf von Heinzl. „Ich halte die Äußerungen des Herrn Heinzl, wohlbestallter Subunternehmer des ORF mit eigens errichtetem Studio im Funkhaus, für absolut entbehrlich.“

Entbehren muss Dominic Heinzl derzeit auch seinen Führerschein. Dieser wurde ihm am 29. Jänner nach der Grazer Opernredoute von der Polizei für einige Zeit abgenommen: „Routinekontrolle – und ich hatte mehr als 0,8 Promille“, gesteht der reuige Alko-Lenker.

„Es war ein Fehler, noch zu fahren, aber ich dachte halt, die paar Meter ...“

Seite 2: Dominic Heinzl im ÖSTERREICH-Interview

Dominic Heinzl schlägt zurück

„Was ATV macht, ist echt ungehörig“

Heinzl über ATV, Erfolge & Führerschein-Entzug.

ÖSTERREICH: Die Aufregung um das ATV-Video legt sich nicht ...
Dominic Heinzl: Faktum ist, dass hier ein privates Gespräch heimlich aufgezeichnet wurde. Ich habe ein privates SMS in einer privaten Runde diskutiert. Es ist echt ungehörig, private Gespräche zu belauschen. Ein solches zu filmen und zu senden, ist dreist. Wenn das rechtens ist, muss sich künftig jeder in Acht nehmen. Vielleicht ist ja nächstes Jahr die ganze Oper verwanzt (lacht).

ÖSTERREICH: Ihre Quoten steigen, kann das ein Rachefeldzug von ATV gegen Sie sein?
Heinzl: Es freut mich, dass Chili immer besser geht und ich werde mich sicher nicht auf meinen Lorbeeren ausruhen, aber was ATV macht, verletzt mich persönlich sehr. Ich habe 12 Jahre meines Lebens für den Aufbau des privaten Fernsehens gegeben. Das hätte ich niemals unterstützt.

ÖSTERREICH: Gerüchten zufolge ist Ihnen auch unlängst der Führerschein abgenommen worden?
Heinzl: Ich fahre seit 30 Jahren unfallfrei Auto. Von der Opernredoute in Graz habe ich mich im Teamfahrzeug nach Hause bringen lassen. Im Auto habe ich geschlafen und dachte, die paar Gläser Sekt wären damit „ausgenüchtert“. In Wien angekommen, wollte ich mein Auto noch selbst das letzte Stück heimfahren und habe den Fehler gemacht, ins Auto zu steigen. In dem Moment kommt die Polizei um die Ecke. Routinekontrolle – und ich hatte mehr als 0,8 Promille. Es war ein Fehler, noch zu fahren. Ich dachte halt, die paar Meter ... Aber selbst da kann natürlich was passieren.

Seite 3: Über 405.000 schauten „Heinzl am Opernball“

Über 405.000 schauten „Heinzl am Opernball“

Auch wenn Dominic Heinzl es den ORF-Verantwortlichen manchmal nicht ganz leicht macht, so sprechen die Seherzahlen mittlerweile für ihn.

Am Freitagabend wählten 405.000 – fast jeder vierte Zuseher – die Background-Opernball-Doku von Heinzl (Marktanteil 23 %). Auch während der Woche haben sich die Quoten seit „Chili neu“ nahezu verdoppelt.

Im Schnitt hat das Society-Magazin um 19.45 Uhr mittlerweile rund 200.000 Anhänger.

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