Bei „Willkommen Österreich“ geriet Philipp Hochmair ordentlich ins Kreuzfeuer: Während der Schauspieler im ORF eigentlich seine Biografie vorstellen wollte, nutzten Stermann und Grissemann die Gelegenheit für bissige Scherze.
Ein Abend ganz im Zeichen des Schauspiels – und des gepflegten Spotts: Philipp Hochmair war in dieser Woche zu Gast bei „Willkommen Österreich“, um seine neue Biografie „Hochmair, wo bist du?“ zu präsentieren. Doch wie so oft bei Stermann & Grissemann wurde aus dem Interview rasch ein satirisches Verhör – zwischen Witz, Ironie und leiser Fremdscham.
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Schon der Einstieg ließ erahnen, wohin die Reise geht. Christoph Grissemann erzählt von einem skurrilen Traum über Johanna Mikl-Leitner, in dem er – „so wie der Herr Hochmair“ – mit offenem Hemd auf einer Waschmaschine liege. Die Anmoderation des Schauspielers folgt mit gewohntem Spott: „Er ist selten angezogen, ganz nackt ist er aber auch nicht. Zigarre, offenes Hemd, Jedermann.“
Hochmair, aktuell als „Jedermann“ auf den Festspielbühnen bekannt und im Dauereinsatz für sein Buch, versucht, ernsthaft über die Entstehung seines Werkes zu sprechen: „Das Buch ist irgendwie stehengeblieben. Es hat drei Anläufe gebraucht.“
Doch die beiden Gastgeber lassen nicht locker. Grissemann meint trocken: „Wollte ich gestern lesen, bin aber im Bad ausgerutscht und mit dem Kopf gegen die Therme gekracht.“ Stermann hakt nach: „Hast du mit 51 beschlossen, am Zenit deiner Karriere dieses Buch zu schreiben?“
Buch-Kritik
Hochmair zögert: „Ich weiß nicht, ob ich soweit war.“ Darauf Stermann schmunzelnd: „Aber das hast du doch selbst auf der Rückseite geschrieben.“ – „Ja, so irgendwie.“ – „Oder hast du das gar nicht selber geschrieben?“ Hochmair gesteht: Ja, das letzte Kapitel habe ich schon selbst geschrieben."
Während Hochmair sich selbst als den geborenen Schauspieler deklariert und ruhig bleibt, wird genau diese Haltung zum Steilpass für das Moderatoren-Duo. Sie nehmen seine Selbstsicherheit genüsslich aufs Korn: „Braucht man dieses Selbstbewusstsein?“, fragt Grissemann spitz.
Grissemann legt nach
Als der Schauspieler beiläufig erwähnt, dass er sich nie mit Seife wäscht, weil seine Haut zu sensibel sei, greift Grissemann das Thema sofort auf: „Wie riechst du dann?“ – „Gut“, antwortet Hochmair knapp. „Alles ist sensibel an dir, oder? Die meisten Schauspieler, die ich kenne, sind sowas von dumpf und dumm und überhaupt nicht sensibel“, schießt Grissemann hinterher – um gleich zu relativieren: „Ich will jetzt keine Namen nennen.“
Auch Stermann legt nach: Der Text aus dem „Jedermann“ sei „unerträglich öd“ und fragt: „Wie lange kann man denn Jedermann sein?“ Hochmair kontert: „So lange man will. Stermann: „Das hat Michael Maertens letztes Jahr wohl auch gedacht.“
Grissemann spricht von "Behinderung"
Zum Schluss wird es kurz ernst, als das Thema Legasthenie aufkommt – Hochmair ist selbst betroffen und bekommt seine Texte meist vorgesprochen, um sie zu lernen. Grissemann fragt, halb neugierig, halb provokant: „Kann es sein, dass diese Behinderung deine Genialität geschärft hat?“
Ein Moment, in dem Hochmair für einen Augenblick das Publikum wieder auf seiner Seite hat – bevor Stermann und Grissemann den Abend mit einem letzten Seitenhieb beenden. Ein typischer „Willkommen Österreich“-Auftritt also: pointiert, ehrlich – und für Philipp Hochmair wohl eine der anstrengenderen Promotionrunden seiner Karriere.