Peter Rapp: „Muss mich jetzt einem Umdenken fügen.“
Drama. Am 25. September alarmierten Österreichs Medien: „Peter Rapp erlitt einen Herzinfarkt!“ Der große Fernseh-Entertainer, der heuer sein 50-jähriges TV-Jubiläum feiert, wurde in die Rudolfstiftung eingeliefert und prompt behandelt. „Hurra, ich lebe noch“, beruhigte er die Fans. Letzten Donnerstag schon trat Rapp ganz spontan beim Oktoberfest in Innsbruck auf und ließ auf der Bühne die Sau raus. Gehässige Zungen zischten, der Infarkt wäre simuliert gewesen … In ÖSTERREICH spricht der TV-Star Klartext: Er beschreibt seinen lebensbedrohlichen Hinterwandinfarkt und schildert, wie er sich jetzt ganz vorsichtig auf Die Große Chance (live ab 18. Oktober) vorbereitet …
ÖSTERREICH: Es wurde Ihnen ein „Stent“ gesetzt – weshalb genau? Und wie wurde das gemacht?
Peter Rapp: Diese Methode gibt es seit drei Jahrzehnten, aber das verwendete Material hat sich verbessert. Dabei wird ein Gefäß erweitert, oder, wie in meinem Fall, geöffnet. Es ist keine Operation, sondern eine Intervention. Zumeist wird über die Leiste – so hat man es bei mir gemacht – ein Katheder eingeführt und bis zum verschlossenen Gefäß ins Herz geführt. Dort werden dann die Gefäßwände dauerhaft gedehnt. Das ist jetzt laienhaft ausgedrückt, aber so habe ich es verstanden. Ich habe den Vorgang aber nicht bewusst mitbekommen.
ÖSTERREICH: Wie ist es Ihnen gelungen – ich spreche von Ihrem Auftritt in Innsbruck –, so rasch wieder präsent zu sein?
Rapp: Als Leistung würde ich es nicht bezeichnen, vielleicht eher als Leichtsinn. Ich habe mich sehr gut gefühlt, habe auch das Vertrauen gehabt, mit der Innsbrucker Klinik eine der besten Herzstationen Österreichs in der Nähe zu haben. Von Kardiologen habe ich gehört, dass es keine Seltenheit ist, dass sich Patienten nach dem Setzen eines „Stents“ sehr rasch wieder mobil fühlen. Dieses schnelle „Sich-wohl-Fühlen“ birgt aber auch eine Gefahr in sich, wenn man denkt, man könne einfach zum gewohnten Leben zurückkehren und nahtlos da anschließen, wo man aufgehört hat. Ich werde mich wohl noch einem Umdenken fügen müssen. Mir wurde bestätigt, dass ich sehr richtig gehandelt habe, weil ich sehr schnell die Rettung gerufen zu habe. Beim Infarkt – in meinem Fall ein Hinterwandinfarkt – spielt der Zeitfaktor bis zur Behandlung eine wesentliche Rolle.
ÖSTERREICH: Wie bereiten Sie sich auf die Große Chance vor?
Rapp: In der nächsten Woche besuche ich eine ambulante Rehab und warte jetzt erst ab, was mir da vermittelt wird. Zurzeit bekämpfe ich meinen „faulen, inneren Schweinhund“, um ihn zu überzeugen, dass ich einen täglichen Spaziergang an der frischen Luft brauche. Ich muss mir auch noch erklären lassen, was eigentlich „gesünder leben“ ist.
ÖSTERREICH: Waren Sie über die Anteilnahme überrascht?
Rapp: Die mediale Aufmerksamkeit war etwas „dick“. Ist machtvoll auf mich eingestürzt. In den ersten 24 Stunden in der Klinik war ich aber mit anderem beschäftigt. Als ich entdeckte, dass da Journalisten „auf der Lauer lagen“, um das „Exklusiv-Foto“ zu schießen, habe ich über die ORF-Pressestelle einen Fotografen angefordert, die Bilder im Krankenbett machen lassen und dafür gesorgt, dass sie an alle Redaktionen ausgeliefert wurden. Anschließend hatte ich Ruhe und konnte mich wieder mit meiner Erkrankung befassen.