ORF-Moderations-Urgestein und Sprecherin Martina Rupp (63) wurde im Telefonsystem eines Unternehmens von einer KI-Stimme ersetzt. "Trifft mich härter, als ich gedacht habe", sagt sie dazu.
Die ehemalige ORF-Moderatorin Martina Rupp äußerte auf Facebook ihre Betroffenheit darüber, dass ein Kunde ihre Stimme in einem Telefonsystem durch eine KI-Stimme ersetzt hat. Obwohl sie finanziell nicht darauf angewiesen sei und der Vergangenheit nicht nachtrauere, treffe sie diese Entscheidung emotional stärker als erwartet. "Trifft mich härter, als ich gedacht habe", schreibt Rupp via Facebook.
User zeigen sich betroffen
In den Kommentaren zeigen sich viele Nutzer verständnisvoll und betroffen. Ein Sprecherkollege nennt es eine traurige, aber wohl unvermeidliche Entwicklung, da auch Sprecher zunehmend von Künstlicher Intelligenz ersetzt werden. "Ich finde es auch traurig, dass es uns jetzt so geht wie vielen anderen ausgestorbenen Berufen vor uns. Alles wird die KI auch bei uns nicht ersetzen können, aber halt doch vieles", heißt es in dem Kommentar.
Andere User betonen die Einzigartigkeit von Rupps Stimme und kritisieren den Kunden für seine Entscheidung. Eine weitere Nutzerin aus der Branche berichtet, dass immer mehr Firmen KI-Stimmen für Telefonansagen wünschen, obwohl sie deutlich unpersönlicher wirken. Sie warnt, dass hier am falschen Ende gespart werde – denn gerade die Telefonansage sei der erste Eindruck eines Unternehmens.
Martina Rupp, geboren 1961 in Wien, war über 40 Jahre beim ORF tätig. Sie moderierte bekannte Sendungen wie "konkret" im Fernsehen und "Guten Morgen am Sonntag" im Radio. Ihre Karriere endete im Juli 2021.