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"Anders fernsehen": 3sat wird 30

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Von "Bühnenwelt" zu "Wissenschaft": Bunt gemischtes Jubiläum.

"Anders fernsehen" lautet das Motto von 3sat: Zum 30. Geburtstag des Senders soll dies nun anhand von vier Thementagen und einer Mockumentary unter Beweis gestellt werden. Am 1. Dezember 1984 ging der damals von ORF, SRG und ZDF betriebene Info- und Kulturkanal erstmals on air und ist seitdem fixer Bestandteil der öffentlich-rechtlichen Senderfamilie. 1993 stieß die ARD als vierter Partner hinzu.

Kunst und Kultur
"Seit 30 Jahren wird 3sat mit Kunst und Kultur assoziiert, mit Begriffen wie Qualität und Seriosität", sagte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz anlässlich des Jahrestages in einer Aussendung. Das Gemeinschaftsprojekt gelte als "interessant und anspruchsvoll" und sei erfolgreich: "In Österreich ist die Nachfrage nach dieser Art von Programm weiterhin ungebrochen und auf hohem Niveau." Auch ORF/3sat-Koordinator Reinhard Scolik zeigte sich von der "Erfolgsgeschichte" angetan, habe sich das Konzept des "grenzübergreifenden Kultur- und Wissenssenders mit klarem Profil abseits des Mainstreams" doch bewährt.

42. Mio Haushalte
Waren es zunächst nur 8.000 Haushalte, die Mitte der 80er-Jahre das Programm mit Inhalten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz empfangen konnten, erreicht 3sat heute nahezu 42 Mio. Haushalte in den drei Ländern. Heute wie damals definiert sich der Sender über abwechslungsreiche Schwerpunkte, bedient Hoch- wie Populärkultur gleichermaßen und räumt Wissenschafts- und Forschungsthemen breiten Raum ein. Hierzulande erzielte der Sender im Vorjahr einen durchschnittlichen Marktanteil von 1,7 Prozent.

"Bühnenwelten"
Die ganze thematische Bandbreite wird nun zum 30. Geburtstag an vier Tagen in komprimierter Form vorgeführt: Am Samstag stehen "Bühnenwelten" im Mittelpunkt, die etwa eine Aufzeichnung des "Jedermann" von den Salzburger Festspielen (12.45 Uhr) oder Johan Simons' Inszenierung von Elfriede Jelineks "Das schweigende Mädchen" an den Münchner Kammerspielen (23.10 Uhr) bieten. "In 24 Stunden um die Welt" geht es am Sonntag, mit Reportagen und Dokus zu Unesco-Welterbestätten zwischen Mexiko und dem Oman.

"Wissenschaft"
Der eigentliche Geburtstag am Montag ist der Wissenschaft gewidmet: Von "Textilien der Zukunft" über medizinische Errungenschaften bis zu den "Erkenntnisjägern" als Revolutionären der Physik reicht dabei das Angebot. Und zum Abschluss sind am 2. Dezember im Rahmen der "Lebenswelten" Dokumentationen wie "Die Frau mit den fünf Elefanten" über die Dostojewski-Übersetzerin Swetlana Geier (11.45 Uhr) oder Michael Glawoggers "Whores' Glory" (23.20 Uhr) zu sehen. Wer allerdings "die wirklich wahre Geschichte von 3sat" erfahren möchte, muss am 7. Dezember um 21.55 Uhr die gleichnamige Mockumentary von Memo Jeftic einschalten. Ein "Fernseh-Märchen", für das Schauspieler und Sänger William Cohn die wichtigsten Ereignisse präsentiert und Zeitzeugenberichte sowie Archivmaterial die Schlüsselmomente von 3sat nachzeichnen sollen.

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