Die jüngste Tatort-Folge "Murot und das Paradies" ließ am Sonntagabend viele Zuseher irritiert vor dem TV zurück.
Haben Sie gestern Tatort geschaut – und die ganze Folge durchgehalten? Wer bei "Murot und das Paradies" die gewohnte Krimi-Spannung erwartet hatte, bekam zur Primetime in ORF 2 eine Überraschung serviert.
Mehr Fantasy als Krimi
Der Tatort in Wiesbaden mit UlrichTukur als LKA-Ermittler Felix Murot glich nämlich eher einem Fantasy-Spektakel, als einer Krimi-Episode. Drei kuriose Beispiele:
-
In einer Szene fliegt Kommissar Murot in einem Raumanzug durch das Weltall – untermalt wird die ungewöhnliche Szene von Walzerklängen.
-
Auch Nazis kommen vor: Murot entwaffnet einen Soldaten der SS und erschießt Adolf Hitler. Klingt absurd? Ist es auch.
-
Doch dem nicht genug: Der Ermittler versucht auch, Gott telefonisch zu erreichen. Doch der Allmächtige ist gerade nicht erreichbar ...
- Die Opfer des Täters verlieren ihren Bauchnabel – auch Murot. Stattdessen kommt ein Port zum Einsatz, durch den Glück in den Körper fließt.
Oscar-Preisträger führte Regie
Kaum zu glauben, aber wahr: Für den wohl verrücktesten Tatort aller Zeiten ist ein Oscar-Preisträger verantwortlich. Der Hessische Rundfunk hatte Florian Gallenberger für Drehbuch und Regie engagiert. Der 51-Jährige gewann 2001 mit "Quiero ser" die begehrte Hollywood-Trophäe in der Kategorie Kurzfilm.
"Dem Publikum etwas zumuten"
Dass man beim Tatort etwas Neues wagen wolle, hatte der ARD-Koordinator für Fiktion, Jörg Schönenborn, bereits im Interview mit TV Digital angekündigt. Das wurde nun mit "Murot und das Paradies" auch in die Tat umgesetzt. Jörg Himstedt vom Hessischen Rundfunk verteidigt die kuriose Folge: "Die Marke Tatort lebt von der Unterschiedlichkeit. Wir loten mit Ulrich Tukur seit 13 Jahren Grenzen aus. Wir glauben, dem Publikum durchaus das eine oder andere Experiment zumuten zu können", sagte er der Bild.