Eineinhalb Jahre hing das Leben des kleinen Lukas an einem externen Kunstherz. Nach einer Transplantation durfte er Freitag nach Hause.
544 Tage lang hat der sechsjährige Lukas am LKH Graz mit einem externen Kunstherz überlebt und im vergangenen Sommer ein Spenderherz implantiert bekommen. Am Freitag wurde der mittlerweile achtjährige Bub mit einer kleinen Party aus dem Spital verabschiedet.
Grippe
Im Dezember 2008 brachten die Eltern "Luki" mit
grippeähnlichen Symptomen in die Kinderklinik des LKH Graz. Dort
verschlechterte sich sein Zustand rasant: Lukas musste mit schwerem
Herz-Kreislauf-Versagen auf die Intensivstation. Keine gängigen Maßnahmen
halfen, daher entschlossen sich die Herzspezialisten eine Woche später zur
Transplantation eines Kunstherzens der Marke Berlin Heart.
Hoffnung
Der Eingriff galt als schwierig, da damals erst etwa 300
Kinder und Jugendliche international mit dieser chirurgischen Therapie
behandelt wurden. Trotzdem entschieden sich Chirurg Igor Knez und sein Team
für die Operation – und sie brachte Erfolg. Lukas' Organe erholten sich mit
dem Kunstherz und der Kleine wurde mit "high urgent" auf die
Transplantationsliste gesetzt. Trotzdem dauerte es 544 Tage, bis ein
Spenderherz gefunden war.
Unterricht im Spital
"Lukas hat das gut ausgehalten, weil Kinder
nicht an morgen denken. Wir haben viel Unterstützung bekommen: Lehrer kamen
ins Spital, meine Frau unterrichtete ihn, und seine gesunde
Zwillingsschwester war immer für Luki da", erzählt der Vater. Obwohl der Bub
mehr als eineinhalb Jahre im Spital verbringen musste, schloss er das erste
und zweite Schuljahr tadellos ab. "Bis auf Turnen natürlich", schmunzelt der
Papa.
Neues Leben
Am 20. Juni war es dann endlich so weit: Ein
passendes Spenderherz aus Deutschland wurde gefunden und Lukas bekam seine
neue "Pumpe" bei einer zwölfstündigen OP eingesetzt. Freitag durfte der
tapfere Bub nach Hause – in ein neues Leben mit gesundem Herz. Allerdings
mit ständiger Medikamenten-Behandlung.