Anklage

68-Jährige im Innviertel ermordet

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19-Jähriger soll Großmutter umgebracht haben.

Nach dem Mord an einer 68-jährigen Frau im Bezirk Schärding werden ihr 19-jähriger Enkel und ihr 72-jähriger Ehemann angeklagt. Der Bursch, der seine Großmutter mit zahlreichen Axthieben gegen den Kopf und fünf Messerstichen in die Brust getötet haben soll, hat die Tat gestanden. Gleichzeitig erklärte er, vom Großvater dazu angestiftet worden zu sein. Dieser bestreitet das. Der Prozess könnte im Frühherbst starten, teilte die Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis am Mittwoch mit.

Die Pensionistin war am 26. Oktober vergangenen Jahres getötet worden. Rund einen Monat nach der Bluttat legte ihr Enkel - auf seinem Moped und Sturzhelm wurde Blut des Opfers nachgewiesen - ein umfangreiches Geständnis ab. Der 19-Jährige nannte seinen Großvater als Anstifter: Dieser habe ihm mehrmals negative Folgen angedroht, falls er es nicht tue. Der 72-Jährige bestritt das, konnte aber auch nicht erklären, warum sein Enkel die Tat aus eigenem Antrieb begangen haben sollte.

Beide sitzen seit Ende November in Untersuchungshaft und wurden von Gerichtspsychiaterin Adelheid Kastner untersucht. Laut ihrem Gutachten sind sowohl der Bursch als auch sein Großvater schuldfähig. Sie leiden aber unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung mit unterschiedlichen Ausprägungen und Auswirkungen auf ihr Sozialverhalten. Eine eigenmotivierte Tathandlung des Enkels wäre laut Kastner eher untypisch für seine Persönlichkeit.

Die Beschuldigten können Einspruch gegen die Anklage erheben. Neben der Kastner und Gerichtsmedizinern wurde die Einvernahme von 45 Zeugen beantragt. Dem 19-Jährigen drohen fünf bis 20 Jahre Haft, seinem mutmaßlichen Anstifter zehn bis 20 Jahre.

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