Die Angehörigen der im November 2006 im Irak entführten Geiseln erheben in den USA schwere Vorwürfe gegen das FBI.
Gegenüber ÖSTERREICH (Samstag-Ausgabe) erklärt Mark Koscielski, Organisator einer Plattform für die Angehörigen: "Die Sechs wurden getötet, da sich das FBI weigerte, zu verhandeln." Koscielski will nach einem Okay der Familien dementsprechende Beweise vorlegen.
FBI lehnte Verhandlungen ab
Besonders nach dem Auftauchen der
Geisel-Videos im Jänner 2007 wäre die Sache "gründlich
vermasselt" worden: Der Überbringer der ersten Videobotschaft soll sich
in einem erst letzten Montag von Korrespondentin Hannah Allam in Bagdad
geführten Interview bitter beschwert haben, dass das FBI ernsthafte
Verhandlungen stets ablehnte. Deshalb seien die Geiseln getötet worden.
Angeblich solle anfangs sogar nur 150.000 US-Dollar an Lösegeld gefordert
worden sein.
Auch Vorwürfe gegen Security-Firma
Massive Vorwürfe gibt es
auch gegen die Firma "Crescent Security". Das Unternehmen wäre
zunächst nach dem Diebstahl einiger Lkw erpresst worden, hätte jedoch -
statt dem üblichen Bezahlen von Schmiergeld - die Lkw "gewaltsam
rückgeholt". Das Kidnapping von Bert Nussbaumer und seinen
Kollegen sei eine Racheaktion an Crescent gewesen. Laut Informationen aus
Bagdad, sollen die Geiseln bereits im November des Vorjahres getötet worden
sein. Der Zustand der Leichen soll dementsprechend schlecht sein.
Mutter spricht im ÖSTERREICH-Interview
Auch Maria
Nussbaumer, die Mutter von Bert Nussbaumer, kritisiert die US-Behörden. "Über
die ersten Leichenfunde sind wir am Montag unterrichtet worden. Unsere Leute
können aber auch nur das weitergeben, was ihnen das FBI übermittelt. Und die
könnten vielleicht etwas zügiger handeln. Dazu hören wir jetzt Details, dass
mehr getan werden hätte können, um mit den Geiselnehmern über eine
Freilassung von Bert und seinen Kollegen zu verhandeln", erzählt Maria
Nussbaumer im ÖSTERREICH-Interview. Mehr
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